Anger dreht 0:1 gegen Bad Endorf – Gastgeber vergeben und verwandeln Elfer – Drei Gäste-Ausschlüsse
Bericht: Hans-Joachim Bittner
Anger. Spiel gedreht: Der SC Anger feiert mit einem 2:1-Heimerfolg gegen Bezirksliga-Absteiger TSV Bad Endorf Saisonsieg Nummer fünf und bleibt dick im Geschäft der Fußball-Kreisliga 2. Dabei lagen die Gastgeber früh im Rückstand, kamen aber fulminant zurück.
Die Partie benötigte keine Anlaufphase, die ersten 45 Minuten hatten es richtig in sich: Mit einem weiten Ball hebelten die Gäste das Angerer Mittelfeld aus. Marco Ass kam nur noch leicht von Simon Koch bedrängt aus spitzem Winkel zum Abschluss, den er perfekt ins lange Eck setzte – 0:1 (7.). Kurz nach dem erneuten Anstoß schoss Paul Walch das erste Mal aufs Tor – noch zu harmlos (8.). Der Sportclub musste auf Jakob Maier (krank) und Michi Noppinger (Urlaub) verzichten und probierte es sowohl mit seinem gewohnt-gefährlichen Kurzpass-Spiel als auch mit weiten Bällen. Doch diese fingen die von Nenad Grizelj gecoachten TSVler gekonnt ab, ein Fernschuss von Nico Berger rauschte knapp links vorbei (12.). Es ging rauf und runter: Anger fing sich aus einem eigenen Einwurf einen Konter, in höchster Not konnte Außenverteidiger Michi Wannersdorfer gerade noch gegen den einschussbereiten Sebastian Brandl retten (15.). Gegenüber klärte Goalie Lukas Reininger gegen den durchgebrochenen Tom Berger (17.), gleich drauf führte ein Foul von Alexander Brandl an Walch am Mittelkreis zu einer Zehn-Minuten-Strafe (18.). Wiederum nur Augenblicke drauf segelte ein weiter Ball von Christian Mühlbauer ans gegnerische Sechzehnereck: Keeper Reininger schrie „Torwart“, erreichte die Kugel aber nicht. Stattdessen holte er den heranstürmenden Stefan Beranek von den Beinen – Gelb von Referee Rudi Ehmann und Strafstoß. Mühlbauer trat an, schoss gut, Reininger hielt jedoch genauso gut (23.).
Gerade als Brandls Strafe abgelaufen war, der nächste Aufreger: Tobi Nitzinger tunnelte nach einem erneut weiten Mühlbauer-Ball an der linken Sechzehnerlinie Kontrahent Christoph Ganserer, der im Umdrehen mit der Hand auf den Ball fiel – erneut Elfmeter. Jetzt schnappte sich Nico Jordan das Spielgerät und verwandelte sicher (1:1/32.). Bis zur 45 Minuten-Marke beruhigte sich die Partie, für die rund 100 Zuschauer die Gelegenheit, ein wenig Durchzuschnaufen – auch mit dem Pausen-Auftritt der kleinen Dance-Kids des Sport-Clubs.
Ein Schuss ans Lattenkreuz von Nico Jordan (57.) eröffnete den zweiten Durchgang, Keeper Reininger war mit den Fingerspitzen dran. Die nächsten 20 Minuten gehörten allerdings den Gästen, die nun das zweite Tor suchten – aber nicht fanden: Eine Top-Gelegenheit von Kapitän Christian Heinl parierte SCA-Schlussmann Alex Koch (64.). Knapp einer Zeitstrafe entging Flo Hinterstoißer nach einer ähnlichen Szene, die in Hälfte eins zu einer solchen geführt hatte: Zu hartes Foul an Alex Brandl, Gelb (72.). Endorf spielte, ohne das wiederholt gute Vordringen in die Box zu nutzen, Anger hatte via Konter die klareren Gelegenheiten: Flanke Tobi Nitzinger, am zweiten Pfosten nahm Jordan die Kugel direkt und drosch sie diesmal mit voller Wucht ans Lattenkreuz (76.). Stefan Beranek setzte einen Kullerball, den Reininger nicht mehr hätte bereinigen können, knapp rechts vorbei (77.), nur 70 Sekunden drauf lag das Leder zum 2:1-Siegtreffer im Netz: Es war eine Co.-Produktion der Nitzinger Brothers: Körpertäuschung Andi (er war in Minute 62 gekommen), der nicht schoss, sondern passte, Torwart Reininger auf dem falschen Fuß, Abschluss Tobi ins leere Tor.
Endorf warf jetzt alles nach vorn – und beendete die Partie mir nur neun Mann: Nach einem Strafraumgerangel mit anschließender Verbalauseinandersetzung sahen innerhalb von fünf Sekunden Sebastian Brandl und Moritz Knauer Gelb-Rot (90.+1). Und da sich Lorik Vokrri selbst nach dem Schlusspfiff nicht beruhigen konnte, erhielt er wegen Schiedsrichter-Beleidigung glatt Rot. „Dass der zweite Elfer drin war, war für die Moral meiner Mannschaft enorm wichtig“, sagte SCA-Coach Andi Brandl im Anschluss. „Das Siegtor war natürlich stark, weil bei den Nitzingers der eine ganz genau weiß, was der andere macht. Spiel gewonnen, Ziel erreicht.“
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