Wie vor 17 Jahren: Sport-Club mit souveränem 4:0 gegen Aufsteiger DJK Weildorf
Bericht: Hans-Joachim Bittner
Der SC Anger darf sich gleich nach seiner ersten Gelegenheit gegen einen Kreisliga-Nachbarn Derbysieger nennen: Der Aufgabe DJK Weildorf entledigte sich die auf dieser Niveaustufe schon sehr erfahrene Mannschaft von Coach Andi Brandl gefestigt und fertigte den Aufsteiger klar mit 4:0 ab. Der ansehnliche Kampf der Gäste hätte zumindest einen Treffer verdient gehabt, der weitgehend arbeitslose SCA-Goalie Alex Koch konnte seinen Kasten jedoch sauber halten. Die Begegnung dieser beiden Vereine gab es pflichtspielträchtig tatsächlich annähernd zwei Jahrzehnte nicht: Das letzte Aufeinandertreffen fand am 13. April 2008 ebenfalls in Anger statt – und auch dieses endete mit einem 4:0 der Gastgeber. Danach ging man sich bis zum vergangenen Freitag Ligen-technisch 17 Jahre aus dem Weg, der SCA stieg damals als Meister in die Kreisliga auf.
Die jüngste Begegnung erlebte im Gegensatz zu den ersten beiden Angerer Heimspielen, in denen es bereits nach einer Minute 1:0 und 0:1 gestanden hatte, eine lebhafte Startphase ohne Treffer. Es ging munter rauf und runter, vom Anpfiff weg schenkten sich die Derby-Kontrahenten nichts. Nach acht Minuten knöpfte Gäste-Stürmer Maxi Reindl Paul Walch die Kugel ab, schloss aber freistehend zu hektisch ab, kein Problem für Keeper Alexander Koch (8.). Exakt zu jenem Zeitpunkt, als Anger dann die Ballkontrolle übernahm, musste Weildorfs großer Verteidiger Peter Koch für seinen geschlagenen Keeper Dominik Reiter einen Schuss von Tom Berger von der Linie kratzen (20.). Zwei Minuten drauf kam Weildorf noch einmal vors Tor, der freie Lucas Spielgelsberger schloss aber exakt wie Kollege Reindl zuvor zu früh und harmlos ab (23.). Als die gelb-blaue Abwehr schließlich Michi Noppinger ohne Not an der rechten Sechzehnergrenze auflaufen ließ, deutete Referee Dominik Petzke vom BSC Surheim sofort auf den Punkt: Christian Mühlbauer trat an und schickte Schlussmann Reiter in die falsche Ecke – 1:0 (32.). Dabei blieb‘s vor knapp 300 Zuschauern bis zur Pause.
Auffällig: Rückkehrer Kilian Gambs verlieh dem Angerer Mittelfeld mit seiner sichtbaren Bezirksliga-Erfahrung und -Ruhe zusätzliche Sicherheit und Stabilität. Er war es dann auch, der Durchgang zwei mit einem 30 Meter-Hammer eröffnete, Keeper Reiter musste sich ganz lang machen, um die Kugel spektakulär zur Ecke zu klären (47.). Noch vor der Stundenmarke ließ sich Weildorf schließlich zu einfach düpieren: Mit einem klugen Tiefenpass bediente Mühlbauer den durchstartenden Tobi Nitzinger, der noch einen Haken um Schlussmann Reiter einbaute und ins leere Netz abstaubte – 2:0 (56.). Weildorf musste jetzt viel ohne Ball laufen, irgendwo zermürbend und ermüdend. Die Vorentscheidung fiel acht Minuten drauf: Der eingewechselte Nico Jordan zog aus 18 Metern ab, Keeper Reiter war durch viele Spieler vor ihm die Sicht versperrt, so dass er überrascht den gar nicht einmal so scharf getretenen Ball unglücklich ausließ – 3:0 (68.). Die Sache war durch, obwohl Gäste-Coach Hermann Hiebl mit einem Dreifachwechsel nochmal versuchte, seinem Team einen letzten Energieschub zu verleihen. Doch just als er seinen Leuten die letzten zehn Minuten ankündigte, legte Anger endgültig den Deckel oben drauf: Ein Traum-Volley von Florian Hinterstoißer (80.) besiegelte den 4:0-Endstand einer fairen Partie. Damit waren die neuen Trikots der Platzherren, die ohne Urlauber Maik Schrodt alles im Griff hatten, gleich mit einem klaren Derbysieg eingeweiht: „Das passt alles grad sehr gut für uns“, so Coach Brandl zufrieden.
Fotos von Hans-Joachim Bittner: