Erst im zehnten und letzten Kampf des Abends sicherten sich die Ringer des SC Anger bei ihrem Auswärtskampf beim SC Isaria Unterföhring den hart erkämpften 13:15 Sieg und bleiben in der Regionalliga Bayern mit 8:2 Punkten weiterhin am ungeschlagenen Tabellenführer Westendorf dran. Dagegen musste sich die zweite Mannschaft zum zweiten Mal in Folge geschlagen geben und fällt nach der 23:18 Niederlage beim ESV München-Ost ins Tabellenmittelfeld der Landesliga Süd zurück. Eine ausgeglichene Bilanz von einem Sieg und einer Niederlage weist nach dem Wochenende die Schülermannschaft des SCA auf, die zuerst am Freitagabend mit 16:24 in Berchtesgaden gewann und sich am Samstag mit 21:16 in Wals geschlagen geben musste.
Die Zuverlässigkeit in Person war zum Auftakt des Kampfsabends einmal mehr Nikolozi Santeladze, der mit dem jugendlichen Tobias Kohler keine Probleme hatte und mit Beinangriffen und -schrauben in der zweiten Hälfte technisch überlegen gewann, nachdem er zur Hälfte bereits 0:10 geführt hatte. In den Dienst der Mannschaft stellte sich bis 130 kg griechisch-römisch Roman Koch, der gegen die bärenstarken Durchdreher von Vincent Graf allerdings kein Gegenmittel fand und technisch überlegen unterlag. Seine unglückliche Vorjahresniederlage, als er bei einem Auseber-Wurf gekontert wurde, wollte bis 61 kg griechisch-römisch Sebastian Kolompar vergessen machen und dominierte seinen Kampf mit Dominic Thiel ab der ersten Minute. Nach einem Armzug zum Anfang holte der Serbe im Angerer Dress in der Folge seine Punkte vor allem mit Durchdrehern nach angeordneten Bodenlagen und wurde im Verlauf der zweiten Hälfte vorzeitiger Sieger durch technische Überlegenheit. Ein knappes Duell war im Vorfeld zwischen Mikael Golling und Benedikt Argstatter bis 98 kg Freistil prognostiziert worden, in dem der Angerer zur Pause nach einem Punkt durch Hinausschieben knapp führte. Zu Beginn der zweiten Kampfhälfte glich der Gastgeber diese Führung aus, ehe der Angerer mit zwei Aktionen insgesamt vier Punkte einsammelte und beim 1:5 Endstand zwei wichtige Mannschaftspunkte gewann.
Im letzten Kampf vor der Pause lieferten sich Felix Kirchhoff und Lorenz Hagelauer einen im Stand mehr oder weniger ausgeglichenen Kampf, in dem der Gastgeber aber in den entscheidenden Aktionen beim Ausringen jeweils knapp die Nase vorn hatte und nach sechs Minuten mit einem 9:0 Sieg drei Mannschaftspunkte einfuhr, was einen 7:10 Halbzeitstand bedeutete. Nach der Unterbrechung traf Simon Öllinger auf den amtierenden Panamerikanischen Meister, Luis Eduardo Avendano Rojas, und rang gegen den favorisierten Venezolaner stark mit. Am Ende gewann der Favorit vor allem nach zwei angeordneten Bodenlagen, die aber nichts weiter einbrachten, nur mit 3:1, wofür Unterföhring lediglich einen Mannschaftspunkt erhielt. Bis 71 kg griechisch-römisch traf Felix Baumgartner auf den zweiten Legionär der Gastgeber, den Bulgaren Ilia Mustakov, der aus Angerer Sicht vor allem durch seine unfaire Ringweise auffiel. Nach jeweils einer angeordneten Bodenlage für beide Sportler ging der Angerer in Führung, als der Unterföhringer von Kampfrichter Christopher Geiger für Fingerfassen belangt wurde, die der Gastgeber allerdings kurz vor Schluss noch einmal mit etwas umstrittenen vier Punkten in einen 5:3 Sieg umwandeln konnte.
Nicht belohnen konnte sich dieses Mal Mohammed Khasaev für seine aktive Ringweise, die aber stets auch mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Dieses ausnutzen konnte am Samstag sein Kontrahent bis 80 kg Freistil, Florin Teschner, der den Angerer in der zweiten Hälfte bei einem Beinangriff konterte und schulterte, wodurch die Gastgeber zwei Kämpfe vor Schluss mit 13:10 führten. Es lag damit an Matthias Eckart, der für den erkrankten Philipp Bart einsprang, mit einem Sieg über Laurin Huber seine Mannschaft wieder heranzubringen. Der Angerer ließ den Unterföhringer nie zur Entfaltung kommen und sicherte nach einem ursprünglichen 1:0 Rückstand in souveräner Art und Weise einen 1:5 Punkt- und 0:2 Mannschaftssieg, was den SCA auf 13:12 heranbrachte. Die Entscheidung bringen musste damit wie bereits mehrfach in dieser Saison das abschließende Duell bis 75 kg griechisch-römisch, in dem Franz Fröhlich gegen Leonidas Tzampisvili früh mit 0:8 führte, indem er den Gastgeber zweimal in die Bodenlage überführte und jeweils durchdrehte. Im direkten Anschluss folgte allerdings eine Schrecksekunde, als der Unterföhringer den Angerer auf den Rücken werfen konnte und diesen kurz vor einer Schulterniederlage hatte. Nachdem sich der Angerer aus dieser kritischen Situation gerade noch einmal befreite, dominierte er in der Folge das Geschehen wieder und erkämpfte sich bis Abpfiff einen starken 5:15 Erfolg, der drei Mannschaftspunkte sowie den umjubelten 13:15 Endstand bedeutete. Nach drei Auswärtskämpfen in Folge stehen die Ringer der ersten Mannschaft am Samstag endlich wieder zuhause auf der Matte und begrüßen zu einem weiteren spannenden Kampfabend den TV Geiselhöring.
Ebenfalls zuhause ringen wird dann die zweite Mannschaft, die in der Landesliga Süd den TSV St. Wolfgang empfangen wird und nach der 23:18 Niederlage beim ESV München-Ost am vergangenen Wochenende wieder in die Erfolgsspur zurückkehren will. Einmal mehr Verlass war bis 57 kg Freistil auf Michael Enzinger, der seinen Kontrahenten Enes Reis nach einem Beinangriff schulterte. Ohne Erfolg blieb bis 130 kg Freistil Alexander Koch, der gegen den mutmaßlich besten Ringer der Gastgeber, Enes Acarer, auf die Matte ging und sich gegen Mitte der zweiten Hälfte technisch überlegen geschlagen geben musste. Einen souveränen Auftritt zeigte trotz seines jungen Alters bis 61 kg griechisch-römisch Max Hinterstoißer, der Mahmutjan Ruslan von Anfang an beherrschte und seine Punkte aus Armklammern und mithilfe von Durchdrehern einsammelte. Nach sechs Minuten lag der junge Angerer sicher mit 0:11 in Führung und gewann damit drei Mannschaftspunkte. Bis 98 kg griechisch-römisch tat sich Lukas Koch schwer mit der technisch versierten Ringweise seines Kontrahenten, Muhammed Emre Baga, und fand kein Mittel gegen dessen Überwürfe, wodurch der Angerer eine halbe Minute vor dem Halbzeitpfiff technisch überlegen unterlag.
Bis 66 kg Freistil stand Paul Hogger gegen Momand Khoshal 14:2 in Rückstand liegend kurz vor einer vorzeitigen Niederlage, ehe er vor der Pause mit einem Kopfzug wieder etwas herankam. In der zweiten Kampfhälfte waren die Kräfte des Münchners vollends aufgebraucht, sodass der Angerer Punkt um Punkt aufholte und schließlich zwei Sekunden vor Schluss mit einem weiteren Kopfzug mit 15:16 in Führung ging, was einen Mannschaftspunkt bedeutete. Ähnlich knapp wurde es im Anschluss bis 86 kg Freistil zwischen Sandro Gvasalia und Daniel Wimmer, in dem der Angerer trotz 10 kg Gewichtsnachteil den Gastgeber immer wieder unter Druck setzten konnte. Beim finalen 8:8 Endstand gewann der Münchner aufgrund der im Kampfverlauf höher erzielten Wertung. Der dritte knappe Kampf in Folge war das Duell zwischen Moritz Roth und Benedikt Resch bis 75 kg griechisch-römisch, in dem die Führung mehrfach wechselte, ehe sich der Gastgeber 20 Sekunden vor Schluss mit einem Durchdreher entscheidend durchsetzte und beim 9:8 Endstand mit einem Mannschaftspunkt den 10:8 Pausenstand einstellte.
Die zweite Hälfte des Abends begann wie die erste, indem Michael Enzinger auch bis 57 kg griechisch-römisch Enes Reis vorzeitig bezwang und dieses Mal technisch überlegen gewann. Bis 130 kg griechisch-römisch blieb Andreas Holthaus gegen Enes Acarer erwartungsgemäß ohne Erfolg und musste sich per Schulterniederlage geschlagen geben. Gut zurückkämpfte sich bis 61 kg Freistil Andreas Hocheder, der gegen Sayed Rahmatullah Hashimi nach einem 5:0 Pausenrückstand nicht aufsteckte und sich mit acht Punkten im zweiten Durchgang, darunter vier spektakuläre nach einem Doppelbeinangriff, noch zwei Mannschaftspunkte sicherte. Bis 98 kg Freistil zog sich Alexander Koch gegen Ramazan Nurbagomedov einen unglücklichen Cut am Auge zu und musste daher aufgeben.
Einen hervorragenden Auftritt legte bis 66 kg griechisch-römisch Paul Hogger an den Tag, der Emanuel Pfaus insgesamt dreimal aus der Bodenlage aushob und jeweils per Suplex auf die Matte warf, was noch in der ersten Kampfhälfte die technische Überlegenheit sowie den ausgeglichenen 18:18 Zwischenstand bedeutete. Mehr als unglücklich verlief im Anschluss aus Angerer Sicht das Duell bis 86 kg griechisch-römisch zwischen Tobias Müller und Michael Klouceck, in dem der Münchner den Angerer trotz gehöriger Mithilfe der Beine nach einem Ausheber-Wurf auf den Schultern fixierte und sich Kampfrichter Naouzat Saleh trotz aller Proteste nicht mehr umstimmen ließ. Stefan Nitzinger hatte damit im abschließenden Kampf bis 75 kg Freistil die undankbare Aufgabe, gegen Moritz Roth mit vier Punkten gewinnen zu müssen, um zumindest noch das Unentschieden zu retten. Obwohl der junge Angerer in den folgenden sechs Minuten aufopferungsvoll sein Bestes gab, stand am Ende ein knapper 9:7 Erfolg des Münchners auf der Anzeigetafel, wodurch dieser auch den 23:18 Heimsieg der Gastgeber fixierte.
Gleich zweimal antreten mussten am vergangenen Wochenende die Angerer Schülerringer, die bereits am Freitagabend in Berchtesgaden auf der Matte standen und mit 16:24 triumphierten. Für die sechs Angerer Siege sorgten mit zwei technisch überlegenen Siegen Max Hogger (29 kg Freistil) sowie Max Hinterstoißer (67 kg Freistil), mit drei Schultersiegen Stefan Koch (31 kg griechisch-römisch), Jakob Hogger (46 kg griechisch-römisch) sowie Leonhard Koch (51 kg Freistil) und mit einem kampflosen Sieg Noah Wittich (35 kg Freistil). Dagegen blieben Michael Haas (57 kg griechisch-römisch, 4:0 TÜN) sowie Paul Brunner (85 kg griechisch-römisch, 4:0 TÜN) ohne Erfolg und die Klassen bis 38 kg griechisch-römisch sowie 42 kg Freistil konnten vom SCA nicht besetzt werden. Einen Tag später ging es am Samstag zum vorgezogenen Rückkampf beim AC Wals, gegen den man erst vor einer Woche mit 12:26 verloren hatte. Auch dieses Mal hingen die Trauben gegen den voraussichtlichen Meister der Grenzlandliga zu hoch, wenngleich man das Ergebnis mit 21:16 dieses Mal etwas knapper gestalten konnte. Alle vier Angerer Erfolge kamen in Folge von Schultersiegen zu Stande, für die sich Gerald Stadler (42 kg griechisch-römisch), Jakob Hogger (46 kg Freistil), Leonhard Koch (51 kg griechisch-römisch) und Max Komon (85 kg Freistil) verantwortlich zeigten. Dagegen mussten sich Max Hogger (29 kg griechisch-römisch, 0:3 PN) sowie Stefan Koch (32 kg Freistil, 0:2 PN) nach Punkten geschlagen geben, die beiden Klassen bis 35 kg griechisch-römisch sowie 38 kg Freistil blieben von Seiten des SCA unbesetzt und Michael Haas (57 kg Freistil, 0:4 SN) sowie Paul Brunner (67 kg griechisch-römisch, 0:4 SN) verloren vorzeitig. (Lukas Koch)