Vor einer bevorstehenden längeren Serie mit drei Auswärtskämpfen in Folge erwartet die Ringer des SC Anger am kommenden Samstag in der Regionalliga erst einmal noch ein Heimkampf, wenn ab 19:30 Uhr der TV Geiselhöring zu Gast in der Aufhamer Sporthalle ist. Die Niederbayern nehmen mit zwei Siegen und drei Niederlagen punktgleich mit dem SCA einen Mittelfeldplatz in der höchsten Klasse Bayerns ein und hoffen nach zuletzt drei erfolglosen Wochenenden im Berchtesgadener Land auf eine Trendwende, während die Gastgeber den Schwung vom Auswärtssieg in Unterföhring am vergangenen Samstag mitnehmen und sich für die beiden Niederlagen in der Vorsaison revanchieren wollen. Damals kassierten die Angerer Ringer zuhause eine am Ende doch eindeutige 14:23 Niederlage, während ihnen im Rückkampf trotz einer stark ersatzgeschwächten Aufstellung beim 18:16 Endstand beinahe eine Überraschung gelungen wäre. Anstatt 2024 erinnern sich die heimischen Mattensportler und ihre Anhänger bevorzugt an die Meistersaison 2022 zurück, als zwei dramatische 15:14 Erfolge gegen den TVG mitentscheidend für den Titelgewinn waren. Diese Spannung sowie das am Ende bessere Ende für sich erhoffen sich die heimischen Ringer auch für den kommenden Samstag, an dem die Chancen beider Mannschaften wohl im Bereich von 50% liegen dürften und stark von der besseren Taktik, der stärkeren Tagesform und der nötigen Unterstützung durch das Angerer Publikum abhängen.
Ihre zwei stärksten Ringer schickten die Niederbayern bisher stets bis 75 kg Freistil und 80 kg Freistil auf die Matte, wo die beiden georgischen Neuzugänge Luka Mariamidze und Piruzi Kvlivdze bei jeweils fünf Siegen aus fünf Kämpfen stehen und fünf bzw. drei Mal auch die maximale Anzahl von vier Punkten holten, womit Lorenz Hagelauer und Philipp Bart vor schweren Aufgaben stehen dürften. Umgekehrt gestaltet sich die Situation bis 57 kg Freistil und 130 kg griechisch-römisch, wo Anger mit dem Georgier Nikolozi Santeladze sowie dem Ungarn Laszlo Koppany Simon klar in der Favoritenrolle gegen die beiden Geiselhöringer Eigengewächse Simon Thurner sowie Ulrich Blümel ist und mit acht Punkten rechnet. Einen hohen Sieg ihrer Kontrahenten zu verhindern ist die Devise von Sebastian Gröbner und Andreas Hocheder bis 61 kg griechisch-römisch und 66 kg Freistil, die die beiden in München und Augsburg wohnhaften Afghanen Basir Ibrahimi und Faisal Haidari mit jeweiligem N6-Status („Sport-Deutsche“) vor der Brust haben.
Angerer Vorteile können dagegen bis 86 kg griechisch-römisch und 98 kg Freistil erwartet werden, wo Simon Öllinger und Benedikt Argstatter wohl wie schon im Vorjahr auf Martin Wittmann und Simon Eisenhut treffen werden und damals mit zwei bzw. vier Mannschaftspunkten gewannen, die für einen Angerer Heimsieg auch am Samstag wieder nötig sein werden. Die letztendliche Entscheidung könnten in der zweiten Hälfte des Abends die Kämpfe bis 71 kg griechisch-römisch und 75 kg griechisch-römisch bringen, wo sich mutmaßlich Felix Baumgartner und Jan Arkadiusz Gucik sowie Franz Fröhlich und Krzysztof Tomasz Banczyk zum mittlerweile siebten bzw. fünften Mal gegenüberstehen dürften. Ersterer holte mit seiner konditionellen Stärke im Rückkampf der Vorsaison einen 14:0 Rückstand noch bis auf 14:13 auf und hatte den völlig entkräfteten Geiselhöringer damit zum ersten Mal am Rande einer Niederlage, während Fröhlich sogar technisch überlegen gewann. Dieser Ausgang der Kämpfe ist allerdings alles andere als gesetzt, da die beiden gebürtigen Polen vor allem für ihre gefährlichen Kopfzüge gefürchtet sind und mit diesen im Hinkampf 2024 für zwei Schultersiege sorgten. Dieses Schicksal müssen die beiden Angerer diesen Samstag zwingend vermeiden, um stattdessen idealerweise mit Siegen ihren Teil zum Gesamterfolg ihrer Mannschaft beizutragen.
Die zweite Mannschaft empfängt im Vorkampf ab 18:00 Uhr den ESV München-Ost, der mit vier Siegen und nur einer Niederlage zurzeit zusammen mit dem AC Penzberg die Tabellenspitze der Landesliga Süd einnimmt. Trotz namhafter Abgänge einiger Siegringer aus dem Vorjahr verfügen die Eisenbahner auch diese Saison über einen starken Kader und sind anhand der Tabellensituation leichter Favorit gegen die Angerer Reserve, die mit ihrer Außenseiterrolle aber bereits vor einer Woche in Unterföhring blendend zurechtkam und 22:24 gewann. Im Vorjahr unterlagen die Angerer Ringer in der Landeshauptstadt knapp mit 18:23, gewannen im Gegenzug aber den Rückkampf vor heimischem Publikum deutlich mit 34:15.
Im Gegensatz zu den Männern muss die Schülermannschaft erneut auswärts ran und trifft mit dem SV Wacker Burghausen auf das diesjährige Überraschungsteam. Nach Platz sechs im Vorjahr katapultierten sich die Salzachstädter heuer an die Tabellenspitze der Grenzlandliga und bezwangen dabei vor einer Woche Vorjahresmeister Wals, dem sich der SC Anger parallel geschlagen geben musste. Dabei profitieren die Gastgeber auch vom Rückzug des TSV Trostberg, wodurch einige Ringer von der Alz 2025 mit Gaststartrecht für den SV Wacker auflaufen. Vergangenes Jahr gewannen die heimischen Nachwuchsringer einmal knapp mit 16:22 sowie einmal deutlich mit 30:8 und könnten mit einem erneuten Sieg wieder zur Tabellenspitze aufschließen, da dann Burghausen, Wals und Anger alle jeweils eine Niederlage aufweisen würden. (Lukas Koch)