Angerer Ringer unterliegen in Hallbergmoos und Kottern

Nikolozi Santeladze im Duell mit Amir Hussaini ((C) Philipp Bart).
Nikolozi Santeladze im Duell mit Amir Hussaini ((C) Philipp Bart).

Mit zwei Niederlagen kehrten am vergangenen Samstag die Ringer des SC Anger von ihren Auswärtsfahrten nach Hallbergmoos und Kottern zurück, während die Schülermannschaft in Bad Reichenhall einen sicheren 12:25 Erfolg feierte. Die erste Mannschaft unterlag als Außenseiter dem Tabellenführer in der Regionalliga erwartungsgemäß mit 18:11, während die zweite Mannschaft im Allgäu beim 37:12 Endstand ohne Chance blieb.

Wie in der Vorwoche begann bis 57 kg griechisch-römisch Michael Enzinger, der auf den bisher ungeschlagenen Ramaz Silagava traf. Der junge Angerer rang zwar bemüht, musste nach knapp zweieinhalb Minuten aber die Überlegenheit des Georgiers anerkennen, der sich seinen Vorsprung vor allem mit Durchdrehern und einem Kopfklammerwurf erarbeitet hatte. Bis 130 kg Freistil standen sich mit Ahmet Bilici, dem Veteranenweltmeister von 2022, und Milan Andras Korcsog, dem Dritten der Europameisterschaften der Junioren 2023, passend zur Gewichtsklasse zwei ringerische Schwergewichte gegenüber. Eine 0:2 Pausenführung des Ungarn drehte der Hallbergmooser durch einen Spaltgriff sowie erfolgreichen Beinangriff auf 4:2, ehe der Angerer seinen Kontrahenten mit einem Doppelbeinangriff auf den Rücken warf und nach knapp fünf Minuten sogar schulterte. Wie schon im Vorjahr bekam es Nikolozi Santeladze bis 61 kg Freistil mit Amir Hussaini, den er auch dieses Mal von Anfang kontrollierte. Mehrere Durchdreher mit Armeinschluss sowie ein abschließender Doppelbeinangriff für vier Punkte sorgten dafür, dass der Georgier nach knapp zweieinhalb Minuten genügend Punkte für einen technisch überlegenen Sieg gesammelt hatte.

Nachdem sie vor sieben Wochen noch bis 86 kg aufeinandergetroffen waren, duellierten sich Michael Prill und Simon Öllinger dieses Mal bis 98 kg griechisch-römisch, wobei der Gastgeber nach einer angeordneten Bodenlage, die aber nichts weiter einbrachte, zur Pause 1:0 führte. Der Angerer glich mit der identischen Situation im zweiten Durchgang aus und erhöhte schließlich sogar noch auf 1:3, als er den Vorstand des SV Siegfried bei einer dritten Bodenlage durchdrehte, was dem SCA insgesamt einen Mannschaftspunkt einbrachte. Auch der Kampf bis 66 kg griechisch-römisch zwischen Csongor Knipli und Felix Baumgartner stellte eine Neuauflage der Hinrunde dar, wobei sich der gebürtige Ungar dieses Mal durch einen 3:1 Punkt- und 1:0 Mannschaftssieg für seine Niederlage in Anger revanchierte. Entscheidend für den Erfolg des Hallbergmoosers war eine Verwarnung für den Angerer aufgrund von Fingerfassen, die auch gerechtfertigt war. Dennoch hätte sich der SCA hier gewünscht, dass der insgesamt solide pfeifende Kampfrichter Bastian Wohlfahrt auch Knipli aufgrund von Griffen zum Hals sowie später Entziehen vom Kampfgeschehen entsprechend sanktioniert hätte müssen. Bis 86 kg Freistil war dem Hallbergmooser Ergün Aydin anzumerken, dass er dieses Mal eine vorzeitige Niederlage gegen Benedikt Argstatter unbedingt vermeiden wollte und ging äußerst passiv zu Werke. Der Angerer dominierte das Kampfgeschehen durch doppeltes Aufziehen und erarbeitete sich mit Punkten am Mattenrand bis zur sechsten Kampfminute einen 2:4 Vorsprung. Aydin ging nun mehr ins Risiko, wurde aber vom Angerer ausgekontert, der beim 2:6 Endstand zwei Mannschaftspunkte gewann.

Simon Öllinger im Duell mit Michael Prill ((C) Philipp Bart).
Simon Öllinger im Duell mit Michael Prill ((C) Philipp Bart).

Aktionsarm verlief im Anschluss das Duell zwischen Maximilian Anthofer und Lorenz Hagelauer, in dem der Gastgeber zur Pause aufgrund einer Aktivitätszeit 1:0 führte. Im zweiten Durchgang erhöhte der Hallbergmooser durch zwei Beinangriffe und eine weitere Aktivitätszeit auf 6:0, die seinen Farben zwei Mannschaftspunkte einbrachte. Eine solide Leistung zeigte in der ersten Runde bis 80 kg griechisch-römisch trotz der ungeliebten Stilart Philipp Bart, der seinen Rückstand gegen Vladislavs Jakubovics nach einer angeordneten Bodenlage und einem Durchdreher geringhalten konnte. Auch im zweiten Durchgang erhielt der Hallbergmooser die Oberlage, der diese nun für mehrere Durchdreher nutzte und schließlich in der fünften Kampfminute durch einen Kopfzug per Schultersieg gewann. Beim ausgeglichenen Stand von 11:11 ging es in die beiden abschließenden Duelle bis 75 kg, in denen zuerst Franz Fröhlich in griechisch-römisch auf den diesjährigen Fünften der Europameisterschaften, Kristupas Sleiva, traf. Gegen den Litauer hielt der Angerer anfangs gut mit, wurde dann aber nach etwa zwei Minuten mit einem Kopfklammer-Wurf erwischt und geschultert, wodurch die Gastgeber mit 15:11 in Führung gingen. Martin Bauer, der nach einer Verletzung seinen ersten Kampf 2025 bestritt, hatte nun die undankbare Aufgabe, gegen Jan Madejczyk im Freistil einen vorzeitigen Sieg landen zu müssen, um immerhin noch ein Unentschieden zu retten. Obwohl der Angerer alles aus sich herausholte, war ihm die fehlende Wettkampfpraxis noch anzumerken, wodurch sich letztendlich der Hallbergmooser mit 13:2 durchsetzte und mit drei Mannschaftspunkten den 18:11 Heimsieg des Tabellenführers festsetzte. Am kommenden Samstag freuen sich die Ringer des SC Anger nach drei Auswärtskämpfen in Folge endlich wieder auf einen Heimkampf, der den Tabellenzweiten vom TSV Westendorf in die Aufhamer Sporthalle führt.

Benedikt Argstatter im Duell mit Ergün Aydin ((C) Philipp Bart).
Benedikt Argstatter im Duell mit Ergün Aydin ((C) Philipp Bart).

Die zweite Mannschaft erwartet dann eine nicht minder schwierige Aufgabe, wenn der Tabellenführer der Landesliga Süd, der AC Penzberg, zum Vorkampf anreist. Am vergangenen Samstag kam die Reserve des SCA beim 37:12 in Kottern gehörig unter die Räder und konnte nur drei der vierzehn Einzelduelle für sich entscheiden. Nachdem er bis 57 kg griechisch-römisch gegen Ali Rahimi noch eine Schulterniederlage kassiert hatte, lieferte sich Leonhard Koch im Freistil mit Munir Hakimi einen abwechslungs- und aktionsreichen Kampf. Beide Ringer punkteten im Kampfverlauf immer wieder mit Beinangriffen, sodass es nach fünf Minuten 23:10 für den Gastgeber stand. Der Angerer blies nun zur Schlussoffensive und holte nicht nur auf 23:16 auf, sondern schulterte den Kotterner 18 Sekunden vor dem Schlusspfiff und gewann so vier Mannschaftspunkte. Im Schwergewicht standen sich in beiden Stilarten Alfredo Santangelo und Andreas Holthaus gegenüber, wobei der Gastgeber in griechisch-römisch nach einer Serie an Durchdrehern technisch überlegen gewann, während er im Freistil nach einem Doppelbeinangriff einen Schultersieg landete. Fest in Angerer Hand war die Gewichtsklasse bis 61 kg, wo Sebastian Gröbner im Freistil nach zwei Minuten bereits mit 1:14 gegen Fawad Masjidi führte, ehe er den Kotterner schulterte. In griechisch-römisch sammelte Vakhtang Kuprava mit Ausheber-Würfen und Durchdrehern ebenfalls innerhalb von zwei Minuten ausreichend Punkte, um gegen Said Omar Omarkhel technisch überlegen zu gewinnen. Mit Gewichtsnachteil ging bis 98 kg Freistil Stefan Nitzinger gegen Jens Wörmann auf die Matte und wurde vom Kotterner immer wieder von der Matte geschoben oder mit Beinangriffen erwischt, sodass der Gastgeber in der dritten Kampfminute durch technische Überlegenheit siegte. In griechisch-römisch überstand Roman Koch die Anfangsoffensive des Kotterners mit einem kleineren Rückstand und lieferte sich mit Wörmann in der Folge einen tendenziell ausgeglichenen Kampf, ehe dieser den Angerer nach fünf Minuten mit einem Kopfpressgriff erwischte und schulterte.

Bis 66 kg griechisch-römisch wechselte die Führung zwischen Jonah Müller und Vakhtang Kuprava immer wieder hin und her, sodass er zur Pause bereits 11:9 stand. Im zweiten Durchgang glich der Angerer noch einmal auf 11:11, wurde dann aber mit einem Schwunggriff erwischt und geschultert. Im Freistil fand Andreas Hocheder kein Gegenmittel gegen die Beinangriffe von Nikzad Hajizada, der kurz nach Wiederanpfiff der zweiten Hälfte technisch überlegen gewann. Nachdem er im ersten Durchgang von Suren Kalashian noch vier Mal gedreht worden war, fand Michael Klouceck bis 86 kg griechisch-römisch nach der Pause besser in Kampf. Eine vom insgesamt sicheren Kampfrichter Naouzat Saleh angeordnete Bodenlage konnte der Angerer allerdings nicht für weitere Punkte nutzen, sodass beim 10:1 Endstand drei Mannschaftspunkte nach Kottern wanderten. Im Freistil lieferten sich Nico Wörmann und Stefan Nitzinger ein abwechslungsreiches Gefecht, in dem der Angerer zur Pause vor allem aufgrund eines Doppelbeinangriffs 4:5 führte. Im zweiten Durchgang drehte der Gastgeber das Ergebnis auf 10:5 zu seinen Gunsten, was Nitzinger nur noch auf 10:9 verkürzen konnte, womit ein Mannschaftspunkt an die Gastgeber ging. Nach einem anfänglichen 4:0 Rückstand fand Simon Resch bis 75 kg Freistil besser in den Kampf mit Altmeister Markus Mair und glich durch einen Kopfzug auf 4:4 aus. Im weiteren Kampfverlauf schob der Kotterner den Angerer noch zweimal von der Matte und gewann beim 6:4 Endstand einen Mannschaftspunkt. Im letzten Duell des Abends fand Paul Hogger kein Gegenmittel gegen die Stärke von Robert Schneider, der den Angerer in der dritten Kampfminute auf beide Schultern drückte und mit vier Mannschaftspunkten den 37:12 Endstand einstellte.

Für das einzige Angerer Erfolgserlebnis am Wochenende sorgte die Schülermannschaft, die in der Grenzlandliga beim AC Bad Reichenhall mit 12:25 gewann. Ohne Erfolg blieben dabei Lukas Staller (32 kg Freistil, SN), Franziska Wimmer (46 kg Freistil, TÜN) und Christoph Koch (57 kg Freistil, SN), die jeweils vorzeitig verloren. Umgekehrt gewannen auf Angerer Seite Stefan Koch (35 kg griechisch-römisch), Benno Schmidt (38 kg Freistil), Alexander Kirchner (42 kg griechisch-römisch), Michael Haas (67 kg griechisch-römisch) sowie Albert Raisch (85 kg Freistil) insgesamt fünf Mal per Schultersieg und Max Hogger (29 kg griechisch-römisch, 8:14 PS) sowie Gerald Stadler (51 kg griechisch-römisch, 0:12 PS) gewannen mit zwei bzw. drei Mannschaftspunkten. (Lukas Koch)

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