Auftaktsieg für Angerer Ringer in Hof

Matthias Eckart bei einer Beinschraube gegen Manuel Albert ((C) Dennis Eisenberger).
Matthias Eckart bei einer Beinschraube gegen Manuel Albert ((C) Dennis Eisenberger).

Einen am Ende komfortablen 7:23 Auswärtserfolg erkämpften sich am vergangenen Samstag die Ringer des SC Anger, die zum Saisonauftakt in die Oberliga 2023 beim ASV Hof auf der Matte standen. Gegen den Aufsteiger aus der Bayernliga Nord mussten die heimischen Sportler nur zwei Niederlagen hinnehmen und entschieden ansonsten alle acht weiteren Duelle für sich. Vor dem SC Isaria Unterföhring, dem nächsten Kontrahenten beim ersten Heimkampf kommenden Samstag, sowie dem TSV Westendorf und dem TSV Burgebrach, die allesamt ebenfalls ihre Kämpfe gewannen, ist der SCA durch die Höhe des Sieges der erste Tabellenführer in der noch jungen Saison.

Eine Auseinandersetzung zweier Nachwuchsringer sahen die knapp 550 Zuschauer, die angeführt vom Fanclub des ASV Hof über den gesamten Kampfabend hinweg die Jahnhalle in eine beeindruckende Arena verwandelten, bis 57 kg Freistil, als sich Bünyamin Satar und Andreas Hocheder gegenüberstanden. Der Angerer dominierte von Anfang an das Geschehen und ging per Beinangriff und anschließendem Durchdreher mit 0:4 in Führung, ehe ihm kurz darauf nach einem weiteren Beinangriff der Schultersieg gelang. Vier weitere Mannschaftspunkte steuerte bis 130 kg griechisch-römisch Armin Majoros hinzu, der gegen Lukas Fleischer früh nach Überführen in die Bodenlage und zwei Durchdrehern mit 0:6 in Führung ging. Eine angeordnete Bodenlage aufgrund von Passivität nutzte der Ungar in Angerer Diensten für weitere Durchdreher und wurde somit schon in der ersten Kampfhälfte technisch überlegener Sieger. Bis 61 kg griechisch-römisch schickten beide Vereine einen ausländischen Ringer auf die Matte, sodass für Hof der Tscheche Matej Zvolánek und für Anger der Serbe Sebastian Kolompar aufeinandertrafen. Letzterer knüpfte direkt an seine Leistungen des Vorjahres an und ging bis zur Pause nach einer angeordneten Bodenlage durch Passivität sowie einem Ausheber-Wurf und zwei Durchdrehern mit 1:9 in Führung. Auch im zweiten Durchgang beherrschte der Angerer den Kampf und sicherte sich schließlich nach knapp viereinhalb Minuten die technische Überlegenheit.

Felix Baumgartner bei einem verkehrten Ausheber gegen Jiri Koran ((C) Dennis Eisenberger).
Felix Baumgartner bei einem verkehrten Ausheber gegen Jiri Koran ((C) Dennis Eisenberger).

Bis 98 kg Freistil standen sich mit Max Osterhoff und Lukas Koch zwei Ringer gegenüber, die nach einer Schulter- bzw. einer Knieverletzung die gesamte vergangene Saison bzw. große Teile dieser verpasst hatten. Nach anfänglichem Abtasten gelangen dem Hofer mehrfach Beinangriffe, mit denen er Punkt um Punkt sammelte und nach einer 9:0 Pausenführung die Matte gegen Mitte der zweiten Hälfte als technisch überlegener Sieger verließ. Zum ersten Mal richtig spannend wurde es im Duell zwischen Felix Marek und Martin Bauer bis 66 kg Freistil, in dem der Angerer immer wieder zu Beinangriffen ansetzte, die vom Hofer aber gut verteidigt und gelegentlich gekontert wurden. Nach zweifachem Führungswechsel lag der Angerer zur Mitte der zweiten Hälfte mit 6:2 in Rückstand, ehe er sich mit letzter Kraft doch noch sechs Punkte durch Beinangriffe und Rausschieben erkämpfte und beim 6:8 Endstand einen Mannschaftspunkt erhielt, wodurch es nach fünf Kämpfen 4:13 stand.

Nach der Pause wurde Simon Öllinger als amtierender Deutscher Vizemeister seiner Favoritenrolle gegen Maximilian Fleischer bis 86 kg griechisch-römisch gerecht, obwohl die Punktetafel nach drei Minuten noch den ausgeglichenen Stand von 2:2 angezeigt hatte. Jedoch dominierte der Angerer im Anschluss den Kampf und sammelte vor allem durch zwei Ausheber-Würfe, für die er jeweils mit vier Punkten belohnt wurde, genügend Punkte, um die Matte beim 2:15 Endstand mit drei Mannschaftspunkten zu verlassen. Ihren zweiten tschechischen Neuzugang präsentierten die Gastgeber ihren Zuschauern bis 71 kg griechisch-römisch, als sich Jiri Koran und Felix Baumgartner gegenüberstanden. Die erste angeordnete Bodenlage aufgrund von Passivität vergab der den gesamten Kampfabend über gut und sicher leitende Kampfrichter Johannes Steinberger korrekterweise an der Hofer, dem aus dieser heraus ein Durchdreher gelang. Im zweiten Durchgang zeigte sich einmal mehr der Kampfgeist und die konditionelle Stärke des Angerers, der nun seinerseits aktiv den Kampf gestaltete und dem aus einer angeordneten Bodenlage heraus ein Wurf nach verkehrtem Ausheber gelang. Bis zum Schlussgong sammelte Baumgartner noch fleißig weiter Punkte und bescherte seiner Mannschaft beim 3:13 Endstand drei weitere Mannschaftspunkte, durch die der SCA bereits uneinholbar mit 4:19 in Führung lag. Ihren zweiten Erfolg feierten die Gastgeber bis 80 kg Freistil, wo Fabian Rudert gegen Maximilian Pöschl nach sechs Minuten abschließend mit 8:0 in Führung lag. Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte, in der sich beide Ringer neutralisierten und der Hofer nur aufgrund einer verstrichenen Aktivitätszeit mit 1:0 in Führung lag, gelangen diesem nach der Pause einige Doppelbeinangriffe, sodass am Ende drei Mannschaftspunkte an die Heimmannschaft gingen.

Simon Öllinger bei einem Ausheber gegen Maximilian Fleischer ((C) Dennis Eisenberger).
Simon Öllinger bei einem Ausheber gegen Maximilian Fleischer ((C) Dennis Eisenberger).

Eine starke Leistung zeigte bis 75 kg Freistil Matthias Eckart, der gegen den furios beginnenden Manuel Albert geschickt verteidigte und somit zur Pause trotz Gewichtsnachtsteil nur mit 3:0 in Rückstand lag. Als dem Hofer im zweiten Durchgang zunehmend die Kräfte schwanden, nutzte der Angerer dies in Form von Beinangriffen und -schrauben mehrfach aus und gewann am Ende mit 4:16 Wertungs- und 0:3 Mannschaftspunkten. Ein ähnliches Bild präsentierte sich im letzten Kampf des Abends bis 75 kg griechisch-römisch zwischen Orlando Gutmann und Franz Fröhlich, in dem ebenfalls der Gastgeber die erste Kampfhälfte bestimmte und nach einer angeordneten Bodenlage, in der der Angerer aber keine Aktionen zuließ, mit 1:0 in Führung lag. Nach der Pause zahlte sich die intensive Saisonvorbereitung des heimischen Athleten aus, der nun selbst das Kampfgeschehen bestimmte, durch Rausschieben drei Punkte sammelte und beim 1:3 Endstand mit einem Mannschaftspunkt den 7:23 Endstand einstellte. Trainer Zoltan Kovacs zeigte sich zufrieden mit den gezeigten Leistungen und dem damit verbundenen Auswärtserfolg. Kommenden Samstag steht der erste Heimkampf der Saison 2023 an, wenn ab 18:00 Uhr und 19:30 Uhr der SC Isaria Unterföhring II und I zu Gast in der Aufhamer Sporthalle ist. (Bericht Lukas Koch)

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