Mit zwei Siegen und einer Niederlage kehrten am vergangenen Wochenende die Ringer des SC Anger von ihren Auswärtskämpfen zurück, wobei vor allem der ersten Mannschaft durch ihren 14:17 Erfolg bei Schlusslicht Unterföhring ein kleiner Befreiungsschlag in der Regionalliga gelang. Nicht weniger spannend endete zuvor der Hinkampf der beiden zweiten Mannschaften in der Landesliga Süd, in dem ebenfalls die Angerer Staffel das bessere Ende für sich hatte und mit 22:24 triumphierte. Die einzige Angerer Niederlage am Wochenende musste die Schülermannschaft hinnehmen, die sich bereits am Freitagabend Vorjahresmeister Wals mit 22:11 geschlagen geben musste.
Wie schon in den Vorwochen schickten die Münchner Gastgeber auch am Samstag wieder eine veränderte Aufstellung auf die Matte, um damit dem SCA das Leben möglichst schwer zu machen. Den erwarteten vorzeitigen Sieg sowie die damit verbundenen vier Mannschaftspunkte sicherte dem SCA dabei bis 57 kg Freistil Nikolozi Santeladze, der gegen Toni Willig mit Beinangriffen und Durchdrehern früh die nötigen Punkte gesammelt hatte. Bis 130 kg griechisch-römisch führte Laszlo Koppany Simon durch Überführen in die Bodenlage, eine Passivität und einen Durchdreher zur Pause bereits mit 0:5 gegen Vincent Graf und hätte noch deutlicher in Front liegen können, doch eine Stemmschleuder wurde aufgrund einer leichten Beinarbeit nach Challenge doch noch zurückgenommen. Gewichts- und Kraftvorteil ausnutzend baute er seinen Vorsprung im zweiten Durchgang weiter aus, als ihm vier weitere Takedowns sowie zum Abschluss eine Vierer-Wertung gelangen, durch die er beim Stand von 0:15 technisch überlegen gewann und insgesamt auf 0:8 erhöhte. Seinen ersten Sieg im Angerer Dress feierte bis 61 kg griechisch-römisch Sebastian Gröbner, der sich damit rückwirkend für seinen starken Leistungen der Vorwochen belohnte. Gegen Tobias Kohler, der zuvor stets bis 57 kg aufgelaufen war, erarbeitete er sich bis zur Pause durch eine Passivität und einen Ausheber-Wurf aus einer Sägebock-Position heraus einen 0:5 Vorsprung, der er im zweiten Durchgang verwaltete und beim finalen 2:5 zwei Mannschaftspunkte holte. Eine knappe Angelegenheit war die Auseinandersetzung zwischen Marcel Rafael Berger und Jubilar Benedikt Argstatter – der heimische Ringer hatte unter der Woche seinen 30. Geburtstag gefeiert – bis 98 kg Freistil, in der der Gastgeber bis kurz vor Schluss noch 2:1 führte, ehe der Angerer mit einem letzten Beinangriff den Kampf zu seinen Gunsten drehte und zusammen mit einer gewonnen Challenge mit 2:4 gewann, was einen Mannschaftspunkt und eine zwischenzeitliche 0:11 Führung für den SCA bedeutete.
Im letzten Kampf vor der Pause standen sich bis 66 kg Freistil zum wiederholten Male Dominic Thiel und Andreas Hocheder gegenüber, wobei auch am vergangenen Samstag der Unterföhringer das Duell für sich entschied. Mit Schlüpfern und Saitiev-Griffen führte der Medaillengewinner der Deutschen Meister der Kadetten nach drei Minuten mit 7:0, ehe er seinen Vorsprung nach der Pause vor allem mit Beinschrauben weiter ausbaute und schließlich durch einen technisch überlegenen Sieg auf 4:11 verkürzte. Bis 86 kg griechisch-römisch traf Simon Öllinger wie schon im Vorjahr auf den amtierenden Silbermedaillengewinner der Panamerikanischen Meisterschaften, den Venezuelaner Luis Eduardo Avendano Rojas. Nach einer knappen 3:1 Niederlage vor zwölf Monaten musste der Angerer dieses Mal etwas krankheitsgeschwächt die Stärke des Unterföhringers anerkennen und verlor nach viereinhalb Minuten durch technische Überlegenheit. Ihren zweiten Legionär stellten die Gastgeber bis 71 kg griechisch-römisch, wo Felix Baumgartner dem Italiener Jacopo Sandron gegenüberstand. Einen 2:0 Pausenvorsprung baute der ehemalige Bundesliga-Ringer im zweiten Durchgang durch einen Wurf noch auf 6:0 aus, als dem Unterföhringer in den letzten eineinhalb Minuten zunehmend die Kräfte schwanden. Allerdings konnte der Angerer nur noch auf 6:1 verkürzen, da sich Sandron aus Angerer Sicht dem Kampfgeschehen sichtlich entzog und die Angriffe Baumgartners durch illegales Fingerfassen unterband, wobei sich die Verantwortlichen des SCA ein härteres Durchgreifen von Kampfrichter Bastian Wohlfahrt gewünscht hätten.

Die Gastgeber hatten zu diesem Zeitpunkt bereits auf 10:11 verkürzt, als Philipp Bart bis 80 kg Freistil gegen Florin-Alexandru Ciobanu auf die Matte ging. Mit einem Kopfklammer-Wurf, einem Hüftschwung und mehreren Beinangriffen sammelte der Unterföhringer Punkt um Punkt und gewann schließlich nach knapp zwei Minuten durch technische Überlegenheit. Zwangsläufig mussten damit die letzten beiden Duelle bis 75 kg die Entscheidung bringen, wobei sich im Freistil Felix Kirchhoff und Lorenz Hagelauer gegenüberstanden. Der Angerer ging früh durch einen Beinangriff mit Beinstellen mit 0:4 in Führung, welche der Unterföhringer im Verlauf des ersten Durchgangs durch zwei Schlüpfer nominell auf 4:4 ausglich. Nach der Pause schwanden dem Gastgeber die Kräfte, was Hagelauer für drei Punkte durch Rausschieben nach Beinangriffen sowie einen Verwarnungspunkt ausnutzte und nach sechs Minuten durch einen 4:8 Punktsieg zwei überlebenswichtige Mannschaftszähler holte, womit es sich zum vorläufigen Matchwinner avancierte. Beim Zwischenstand von 14:13 hatte damit Franz Fröhlich die Aufgabe, seinem Favoritenstatus gerecht zu werden und gegen Amlet Mamatzanian einen sicheren sowie klaren Punktsieg zu landen, um seinen Farben nach einem abwechslungsreichen Abend doch noch zum Gesamterfolg zu verhelfen. Nervenstärke beweisend brannte der Angerer ein wahres Feuerwerk ab und sicherte sich mit einem Armdrehschwung sowie einer Serie an Durchdrehern mit Armeinschluss in nur 39 Sekunden einen technisch überlegenen Sieg, der vier Mannschaftspunkte sowie den gefeierten 14:17 Gesamtsieg für den SC Anger bedeutete. In den Augen ihrer Trainer Bernhard Koch und Bernhard Mayr hatten die Angerer Ringer insgesamt eine starke Mannschaftsleistung gezeigt und sich damit sowohl die zwei Saisonpunkte verdient als auch ein deutliches Zeichen nach der Heimniederlage vor einer Woche geliefert. Kommendes Wochenende erwarten die heimischen Ringer den punktgleichen TV Geiselhöring in der Aufhamer Sporthalle, der nach fünf Kampftagen ebenfalls zwei Siege und drei Niederlagen aufweist.
Zuvor wird die zweite Mannschaft im Vorkampf den Tabellenführer der Landesliga Süd, den ESV München-Ost, empfangen. Am vergangenen Samstag gelang den Angerer Mattenathleten beim SC Isaria Unterföhring ein knapper 22:24 Erfolg, mit dem der SCA seinen Platz im Mittelfeld weiter untermauerte. Ein erstes Ausrufezeichen setzte bis 57 kg Freistil direkt Leonhard Koch, der sich mit Alezzo Mahmoud ein aktionsreiches Duell lieferte, in dem es bis 30 Sekunden vor Schluss 17:6 zu Gunsten des Gastgebers stand, ehe der junge Angerer mit Überführen in die Bodenlage und einem Halbnelson auf 17:10 herankam und kampfentscheidend einen Schultersieg landete, der die ersten vier Punkte für den SCA bedeuteten. Auf 0:8 baute bis 130 kg Freistil Mohammed Khasaev aus, der sich mit Hans Mara vor der Pause noch einen tendenziell ausgeglichenen Kampf lieferte, in dem es nach drei Minuten 7:11 stand. Mit Beginn der zweiten Hälfte erwischte der Angerer den Unterföhringer in der Bodenlage mit seinem Kopfklammer-Spezialgriff und beendete den Kampf mit einem Schultersieg. Ohne Chance blieb bis 61 kg griechisch-römisch in der ungeliebten Stilart Michael Enzinger, der mit Volodymyr Marchenko einen nominellen Regionalliga-Ringer vor der Brust hatte und hauptsächlich durch Durchdreher technisch überlegen verlor. Ein ausgeglichenes Duell lieferten sich bis 98 kg griechisch-römisch Samuel Heurung und Roman Koch, in der es bis kurz vor Schluss durch jeweils eine Passivität und einen Rumreißer unentschieden 3:3 stand, ehe der Gastgeber mit einem Armdrehschwung noch zwei Punkte einsammelte und beim finalen 5:3 einen Mannschaftspunkt gewann.
Bis 66 kg Freistil fand Michael Haas kein Gegenmittel gegen die Beinangriffe und -schrauben von Darius Ludovic Tai Lippkau und musste dadurch einen technisch überlegenen Sieg des Unterföhringers anerkennen. Eine gute Leistung zeigte bis 86 kg Freistil Stefan Nitzinger, der sich mit Safiullah Naseri ein abwechslungsreiches Duell lieferte, an dessen Ende der Gastgeber beim 13:10 Endstand knapp das bessere Ende für sich hatte. Den letzten Kampf des ersten Durchgangs dominierte anfangs der Angerer Paul Hogger, der sich gegen Aliesher Khamidov durch einen Rumreißer und mehrere Durchdreher einen hohen Vorsprung erkämpfte. Nach der Pause wurde das Duell ausgeglichener und beide Ringer kamen zu Punkten, wobei beim 4:17 Endstand drei Mannschaftszähler an den SCA gingen.

Schnell erzählt ist der Ausgang des Kampfes bis 57 kg griechisch-römisch, in dem Jakob Hogger die Auseinandersetzung mit Morten Höfs von Anfang an dominierte und sich mit einem Schulterschwung sowie mehreren Durchdrehern einen technisch überlegenen Sieg holte. Bis 130 kg griechisch-römisch wurde Andreas Holthaus von Hans Mara dreimal per Kopfzug erwischt und schließlich auch geschultert, wodurch die Gastgeber wieder auf 15:15 ausglichen. Schön anzusehen waren im Anschluss die mehrfachen Doppelbeinangriffe samt Wurf auf den Rücken von Michael Enzinger bis 61 kg Freistil, der damit gegen Antonios Mitsios einen vorzeitigen Sieg feierte und vier Mannschaftspunkte gewann. Auf 15:23 baute bis 98 kg Freistil Mohammed Khasaev die Angerer Führung aus, der gegen David Simon Anestis Sevdas mit Beinangriffen und -fegern zu überzeugen wusste und exakt mit dem Pausengong genügend Punkte für einen technisch überlegenen Sieg gesammelt hatte.
Bis 66 kg griechisch-römisch verkürzten die Gastgeber auf 18:23, indem der Unterföhringer Marko Chernyshev vor allem durch Durchdreher zwar insgesamt 15 Punkte holte, allerdings auch Max Hinterstoißer einen entscheidenden Zähler holte und damit eine vorzeitige Niederlage knapp verhinderte. Weitere vier Punkte für die Gastgeber kamen bis 86 kg griechisch-römisch dazu, als Leonidas Tzampisvili Michael Klouceck mit einem Schulterschwung erwischte und schulterte, sodass beim 22:23 Zwischenstand der finale Kampf bis 75 kg Freistil die über Gesamtsieg und -niederlage Entscheidung bringen musste. Hier glich Simon Resch einen anfänglichen 1:0 Rückstand nach einer verstrichenen Aktivitätszeit durch Rausschieben aus und führte dadurch bis kurz vor Schluss aufgrund der letzten Wertung. Sein Kontrahent Lorenz Marthen setzte nun zum letzten Beinangriff an, den der Angerer allerdings kontern konnte und mit Überführen in die Bodenlage auf 1:3 erhöhte, was beim Schlusspfiff einen Mannschaftspunkt sowie den umjubelten 22:24 Gesamtsieg für den SCA bedeutete.
Bereits am Freitagabend stand die Schülermannschaft auf der Matte, die sich im Spitzenkampf der Grenzlandliga mit 22:11 dem AC Wals geschlagen geben musste. Gegen den Vorjahresmeister feierten Benno Schmidt (38 kg griechisch-römisch) und Albert Raisch (85 kg griechisch-römisch) jeweils Schultersiege gegen ihre Kontrahenten, während Leonhard Koch (57 kg griechisch-römisch) beim 13:0 Endstand einen technisch überlegenen Sieg knapp verpasste und drei Mannschaftspunkte einfuhr. Ohne Erfolg blieben dagegen dieses Mal mit drei Punktniederlagen Max Hogger (29 kg Freistil, Endstand 14:10), Stefan Koch (35 kg Freistil, Endstand 10:6) und Christoph Koch (51 kg Freistil, Endstand 6:1) sowie mit vorzeitigen Niederlagen Lukas Staller (32 kg griechisch-römisch, SN), Alexander Kirchner (42 kg Freistil, SN), Jakob Hinterstoißer (46 kg griechisch-römisch, SN) und Michael Haas (67 kg Freistil, TÜN). (Lukas Koch)



