Während die Blicke im Rest Deutschlands am Freitag gen München zum Auftaktspiel der Europameisterschaft im Fußball gehen, sind diejenigen der heimischen Ringer etwas weiter nördlich auf das kleine unterfränkische Örtchen Elsenfeld nahe der bayerisch-hessischen Grenze gerichtet. Grund dafür sind die diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Frauen und Männer im Ringen, die wie schon im vergangenen Jahr gemeinsam an einem langen Wochenende von Freitag bis Sonntag durchgeführt werden. Mit Franz Fröhlich, Simon Öllinger und Benedikt Argstatter sind heuer gleich drei Athleten vom SC Anger mit dabei im Kampf um die begehrten Medaillen sowie den Titel des Deutschen Meisters.
Keine leichte Aufgabe erwartet bis 72 kg griechisch-römisch den amtierenden Bayerischen Meister dieser Gewichtsklasse, Franz Fröhlich, der zum ersten Mal bei den Männern auf diesem Level auf der Matte steht und auf 21 Mitstreiter treffen wird. Größter Favorit ist der für Burghausen ringende Michael Widmayer, der auch in den letzten Jahren schon mehrfach Gold gewann und zuletzt um eine Qualifikation für Olympia kämpfte. Doch auch dahinter reihen sich eine ganze Serie an bekannten deutschen Spitzenringern ein, die es für Fröhlich zu schlagen gilt, wenn er selbst den Sprung nach vorne schaffen will. Seinen Platz im Teilnehmerfeld verdient hat sich der Angerer aber allemal und könnte mit Leistungen wie in der vergangenen Mannschaftssaison durchaus für Furore sorgen.
Um die Verteidigung seiner letztjährigen Silbermedaille bzw. den Sprung nach ganz oben geht es bis 82 kg griechisch-römisch für Simon Öllinger, dessen schärfste Konkurrenten im 15-Mann starken Teilnehmerfeld der Burghausener Roland Schwarz und der Neusser Deni Nakaev sind. Ersteren bezwang der Angerer im vergangenen Jahr auf seinem Weg ins Finale, während es mit dem diesjährigen Bronzemedaillengewinner der U23-Europameisterschaften in der Vergangenheit noch keine Auseinandersetzungen gab. Mit seinen zwei Silbermedaillen in 2022 und 2023 sowie einer Bronzemedaille 2019 hat sich der Angerer in Ringerdeutschland einen Namen gemacht und ist auch 2024 ein aussichtsreicher Kandidat auf Edelmetall.
Ebenfalls 15 Teilnehmer sind in der Gewichtsklasse bis 86 kg Freistil zu finden, unter denen sich vom SC Anger Benedikt Argstatter tummelt. Neben dem Favoriten Lars Schäfle, der sich im vergangenen Jahr durchsetzte, finden sich hier eine ganze Reihe an Deutschen Spitzenringern wieder, zu denen auch der heimische Sportler gezählt werden darf. Nachdem ihn berufliche Verpflichtungen sowie Verletzungen in den vergangenen Jahren von einer Teilnahme abhielten, will der Angerer dieses Jahr wieder angreifen und sich wie zuletzt 2017 eine Medaille erkämpfen. (Bericht: Lukas Koch)