Ein Traumtor ins Angerer Glück

2:1 gegen die SG Inzell/Weißbach – Elf von Coach Andi Brandl bleibt ganz
oben dran

Anger. Das kleine Kreisliga 2-Derby zwischen Meister-Anwärter SC Anger und der im
Abstiegskampf befindlichen Spielgemeinschaft Inzell/Weißbach benötigte eine Viertelstunde
Anlaufzeit: Nachdem sich die Gäste einige Male im gegnerischen Sechzehner hatten blicken
lassen – in ihren Abschlüssen jedoch ungefährlich agierten oder vorher von Abwehrchef
Simon Koch und seiner Crew abgefangen wurden –, zelebrierten die Heimischen ihren ersten
guten Angriff: Andi Krämer spielte auf Andi Nitzinger, der wiederum auf seinen Bruder
Tobias ablegte. Von Rene Brüning-Wolter nur marginal gestört konnte der SCA-Torjäger frei
aus zehn Metern abziehen – Pfosten (17.). Sieben Minuten später wurde auch die Elf aus der
Eisschnelllaufmetropole erstmals ernsthaft: Flanke Maxi Anner, Flugkopfball Andi Plenk –
knapp drüber (24.). SG-Ausnahmekicker Fabian Zeidler, der sein Frühjahrs-Startelf-Debüt
feierte, verzog kurz drauf einen Schuss rechts vorbei (26.). Augenblicke zuvor war ein Solo
von Angers Nico Berger über den halben Platz nicht von Erfolg gekrönt, weil er nach seinem
Sechzehner-Lauf quer zum Tor in der Inzeller Abwehr hängenblieb und deshalb nicht mehr zu
einem Abschluss kam.
Aus dem Gewühl fiel schließlich die sich abzeichnende SCA-Führung: Nachdem Michi
Noppinger und Andi Nitzinger am Leder waren, konnte plötzlich Tom Berger von der
Strafraumgrenze abziehen, abgefälscht flog die Kugel über Gäste-Goalie Pirmin Gollinger,
der sich bereits am Boden befand, ins Netz – 1:0 (30.). Nachdem schon zuvor Gäste-Akteur
Christian Aicher früh verletzt passen musste (Lukas Schillmeier ersetzte ihn ab der 26.
Minute), fehlte nach dem Gegentor kurz auch Inzells hochpräsenter Matthias Öttl, der gefühlt
an allen Aktionen beteiligt war: Der Aktivcoach hatte ein wuchtiges Leder seitlich auf den
Kopf bekommen und musste sich behandeln lassen, konnte aber weitermachen. Ein Traumtor
ließ Anger dann zum zweiten Mal jubeln: Christian Mühlbauer gab links raus auf Tobi
Nitzinger, der diesmal quer auf seinen Bruder Andi in den Strafraum ablegte. Per
Seitfallzieher erzielte der beidfüßig starke 27-Jährige sehenswert in der Luft stehend aus 13
Metern das 2:0 (38.).
Strömender Regen bei drei Grad plus begleitete vor rund 100 Zuschauern auch Durchgang
zwei. Tobi Nitzinger kam vom Anpfiff weg gefährlich über seine linke Seite, die scharfe
Hereingabe konnte Andi Dießbacher am ersten Pfosten gerade noch ins Aus grätschen (46.).
Nach einer guten Stunde drang Michi Noppinger in den Sechzehner ein, tunnelte Dießbacher,
der ihn festhielt – Strafstoß: Christian Mühlbauer drosch die Kugel fulminant an die Latte und
vergab damit nicht nur das mögliche 3:0, sondern auch eine gewisse Vorentscheidung.
Stattdessen stand‘s neun Minuten drauf nur noch 2:1, da der nach Zuspiel von Martin Söll
völlig freie Lukas Schillmeier durch einen top zu Ende gespielten Konter den Anschluss aus
zwölf Metern ins lange Eck herstellte. Das war der Weckruf für die Gäste, die nun wieder
besser mitspielten. SCA-Keeper Alexander Koch blieb dennoch nahezu beschäftigungslos, ein
Indiz für die gewisse Harmlosigkeit der Spielgemeinschaft vor dem Tor schon das ganze
Frühjahr über.
Anger nahm sich nach dem Gegentor unverständlicherweise etwas raus und zitterte sich auch
ein wenig Richtung Schlusspfiff, wenngleich die hohen weiten Bälle der Öttl-Crew nichts
Gefährliches im Köcher hatten. Der SCA spielte seine Gegenstöße derweil nicht sauber aus.
Die bei diesem Spielstand zwangsläufig aufkommende Hektik Richtung 90. Minute gipfelte
nicht in spielerischen Höhepunkten, sondern in einer Zeitstrafe für Inzells Gehmacher (76. bis
86.) sowie Gelb-Rot für seinen Teamkollegen Andi Dießbacher (90.+1), der kurz zuvor die
beste SG-Möglichkeit knapp links vorbei vergeben hatte (89.). „Bis auf die Tatsache, dass wir
den Sack wieder einmal nicht zumachten, bin ich mit dem Auftreten meines Teams sehr
zufrieden“, so Anger-Coach Andi Brandl im Anschluss.

Quelle: Hans Bittner

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