Nach zuletzt drei Auftritten in der Fremde in Folge freuen sich die Ringer des SC Anger am kommenden Samstag auf die ersten Heimkämpfe seit beinahe einem Monat, wenn in der Regionalliga ab 19:30 Uhr der TSV Westendorf, in der Landesliga Süd ab 18:00 Uhr der AC Penzberg und in der Grenzlandliga ab 16:45 Uhr der TSV Berchtesgaden zu Gast in der Aufhamer Sporthalle sein werden. Mit den Ringern aus dem Allgäu verbindet die heimischen Ringer eine langjährige vereinsübergreifende Freundschaft, die vor allem auf den ähnlichen Philosophien zur Entwicklung eigener Nachwuchsringer beruht und die Jahr für Jahr durch ein gemeinsames Trainingslager im August gepflegt werden. Dennoch werden sich beide Mannschaften am Samstag in den Duellen auf der Matte nichts schenken, da die Westendorfer als aktueller Tabellenzweiter jede Woche zum Siegen verdammt sind, um weiterhin am zwei Punkte besser platzierten SV Siegfried Hallbergmoos dranzubleiben und als Vorjahresmeister die Chance zur Titelverteidigung zu bewahren. Umgekehrt sind der Tabellenvorletzte Unterföhring (5 Punkte) und -letzte Hof (4 Punkte) durch ihre jeweiligen Siege inzwischen wieder gefährlich nah an den SCA (6 Punkte) herangerückt, der mit einem Sieg den alten Abstand wieder herstellen könnte und sich etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen würde. Der Hinkampf ging vor sieben Wochen mit 18:12 an die Allgäuer, denen entsprechend auch am Samstag die Favoritenrolle zufällt, während die Angerer Ringer mit ihren Anhängern im Rücken auf eine Überraschung hoffen. Das dies alles andere als unmöglich ist, bewiesen sie bereits vor zwei Jahren beim hochdramatischen 15:14 Heimerfolg, als die Entscheidung nicht nur im letzten Kampf, sondern sogar drei Sekunden vor dem Schlusspfiff fiel.
Mit Spannung erwartet werden dürfen die drei Duelle in den oberen drei Gewichtsklassen, wo es bis 86 kg Freistil zu einer Neuauflage der Hinrunde kommen könnte, als Benedikt Argstatter Simon Einsle hauchdünn mit 1:2 besiegte. Im Halbschwergewicht standen sich bereits im Vorjahr Simon Öllinger und Felix Kiyek gegenüber, als dem Westendorfer nach einem unterhaltsamen Kampf einen 3:6 Punkt- und 0:2 Mannschaftserfolg gelang, für den sich der Angerer dieses Mal revanchieren will. Zu einem Duell auf Weltklasseniveau könnte es bis 130 kg Freistil kommen, wenn der Angerer Milan Andras Korcsog, ungarischer Silbermedaillengewinner der U23 EM 2024, auf Westendorfs Georgi Ivanov, bulgarischer Goldmedaillengewinner der U23 EM 2025, treffen dürfte. Bis 57 kg griechisch-römisch und 80 kg griechisch-römisch sind bei ähnlichen Aufstellungen wie in den beiden Vorwochen die Gäste favorisiert, wenn Michael Steiner auf seinen Namensvetter Michael Enzinger und entweder Felix Kirsch oder Lukas Kinberger auf Philipp Bart treffen würden. Umgekehrt ist der SCA mit Nikolozi Santeladze Favorit auf einen Sieg bis 61 kg Freistil, sofern er hier auf Markus Stechele treffen sollte, während mit Nasrat Nasratzade ein spannendes Duell prognostiziert werden kann, der hierfür allerdings einiges an Gewicht verlieren müsste. Letzterer ist daher auch eine Option für 71 kg Freistil und wäre gegen Lorenz Hagelauer wahrscheinlich im Vorteil. Bis 66 kg griechisch-römisch hängt die Rolle Felix Baumgartners davon ab, ob er wie im Hinkampf auf Avgustin Spasov treffen sollte oder Niclas Gaa gegenübersteht. Während er gegen den Bulgaren als Außenseiter auf der Matte stünde, würde ihm gegen den gebürtigen Kotterner die Favoritenrolle zufallen. Ähnlich sieht es bis 75 kg griechisch-römisch aus, wo Franz Fröhlich gegen den Ukrainer Bohdan Kaybn wie vor sieben Woche eine schwere Aufgabe erwarten würde, während die Chancen gegen einen einheimischen Ringer der Westendorfer größer würden. Noch völlig offen ist der abschließende Kampf bis 75 kg Freistil, wo beim SCA bisher Matthias Eckart und Martin Bauer und beim TSV Westendorf Daniel Joachim und Freistiltrainer Matthias Einsle zum Einsatz kamen.
Die zweite Mannschaft hat mit dem AC Penzberg den Spitzenreiter der Landesliga Süd zu Gast, der sich drei Punkten Vorsprung auf Verfolger Kottern anschickt, heuer Meister zu werden sowie an den Aufstiegskämpfen zur Bayernliga teilnehmen zu dürfen. Beeindruckend sind dabei vor allem die Bilanzen von Mustafa Karaismoglu, Clemens Seidler und Peter Vierke, die allesamt 2025 noch ungeschlagen sind, wobei auch Johannes Fischer und Fabian Probst mit jeweiligen Siegquoten von 67% einen großen Anteil am bisherigen Erfolg hatten. Der Hinkampf vor sieben Wochen endete zu Ungunsten der jungen Angerer Truppe mit 34:13, die einige Überraschungen benötigen würden, um gegen die Penzberger Zählbares mitzunehmen. Umgekehrt gestaltet sich die Lage für die Schülermannschaft, die in der Hinrunde gegen den TSV Berchtesgaden alle zehn Einzelduelle gewann und mit sage und schreibe 0:34 gewann. Entsprechend sind die Angerer Nachwuchsringer am Samstag klarer Favorit und wollen mit einem Sieg ihren aktuellen dritten Tabellenplatz gegen die KG Vigaun/Abtenau, den nächsten Kontrahenten des SCA, absichern. (Lukas Koch)



