Sieg und Niederlage zum Rückrundenauftakt

Simon Resch bei einem Ausheber-Wurf gegen St. Wolfgangs Magomed Khadzhimuratov ((C) Andreas Holthaus).
Simon Resch bei einem Ausheber-Wurf gegen St. Wolfgangs Magomed Khadzhimuratov ((C) Andreas Holthaus).

Mit einem Sieg und einer Niederlage kehrten am vergangenen Samstag die Ringer des SC Anger von ihren Auswärtskämpfen zurück, die sie zum Rückrundenauftakt in der Regionalliga nach Oberölsbach und in der Landesliga Süd nach St. Wolfgang geführt hatten. Nachdem die heimischen Ringer die Oberpfälzer vor sieben Wochen zuhause noch mit 12:11 bezwungen hatten, drehten diese am Samstag den Spieß um und gewannen hauchdünn mit 15:14. Ähnlich knapp gestaltete sich der Kampf der zweiten Mannschaft, die gegen den Tabellensiebten allerdings das bessere Ende für sich hatte und mit 26:28 obsiegte.

Bis 57 kg griechisch-römisch kam Michael Enzinger zu seinem ersten Einsatz für die erste Mannschaft im Jahr 2025 und ging gegen Adam Dawidek nach einem Schulterschwung und einem Aktivitätspunkt erst einmal mit 5:0 in Rückstand. Nach der Pause nutzt der junge Angerer seinerseits eine angeordnete Bodenlage, um den Oberölsbacher mit einem Hammerlock kurzerhand auf den Rücken zu drehen und für vier Mannschaftspunkte zu schultern. Seinen überhaupt ersten Kampf im Angerer Trikot bestritt bis 130 kg Freistil Milan Andras Korcsog, nachdem der Ungar in den vergangenen beiden Jahren jeweils verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stand. Seinen Gegenüber Patrik Fanderl erwischte er ein ums andere Mal mit Beinangriffen und sicherte sich nach exakt dreieinhalb Minuten die technische Überlegenheit. Zu einer Neuauflage des Hinkampfs kam es bis 61 kg Freistil, wo es Nikolozi Santeladze erneut mit dem äußerst passiv eingestellten Lukas Bittel zu tun bekam. Dieser ließ zumeist lediglich Punkte durch Rausschieben zu und war bei einer zu offensiven Ringweise des Georgiers selbst gefährlich, was in Summe einen 4:10 Punktsieg für den Angerer und zwei Zähler für die Mannschaft bedeuteten. Bis 98 kg griechisch-römisch traf Simon Öllinger auf Erkan Celik, der in der Hinrunde noch im Schwergewicht angetreten war und nun einiges abtrainiert hatte. Gegen den Angerer war der Gastgeber zwar vor allem aufgrund seines Gewichtsvorteils der aktivere Ringer, konnte die insgesamt drei angeordneten Bodenlagen gegen einen gut verteidigenden Öllinger aber nicht für weitere Aktionen nutzen. Beim 2:0 Endstand – nur die ersten beiden Bodenlagen werden zusätzlich mit einem Punkt belohnt – gewann Celik damit einen Mannschaftspunkt.

Das letzte Duell vor der Pause bestritten bis 66 kg griechisch-römisch Fabian Osman Meier und Felix Baumgartner, die eine Woche zuvor noch bis 61 kg und 71 kg angetreten waren. Einen anfänglichen 2:0 Rückstand drehte der Angerer vor allem mit zwei Würfen aus der Kopfklammer schnell zu seinen Gunsten und erarbeitete sich bis zum Pausenpfiff eine 6:3 Führung. Im zweiten Durchgang kam nur noch ein weiterer Zähler aufgrund einer durch den insgesamt sicheren Kampfrichter Robert Reitmeier angeordneten Bodenlage hinzu, womit Baumgartner die Führung seiner Mannschaft zur Pause mit zwei Mannschaftspunkten auf 1:12 ausgebaut hatte. Nach einem 2:0 Pausenrückstand, der durch eine verstrichene Passivitätszeit und Rausschieben zu Stande gekommen war, dominierte Benedikt Argstatter den zweiten Durchgang bis 86 kg Freistil gegen Thomas Kramer und punktete sehenswert mit einem Doppelbeinangriff für vier Punkte. In der Folge sicherte sich der Angerer noch drei weitere Zähler und gewann beim 2:7 Endstand zwei Mannschaftspunkte. Eine zweite Neuauflage aus dem Hinkampf stellte das Duell zwischen Felix Leinweber und Lorenz Hagelauer bis 71 kg Freistil dar, die vor sieben Wochen noch bis 75 kg angetreten waren. Einen 3:0 Pausenrückstand verkürzte der Angerer mit einem blitzschnellen Beinangriff direkt nach Wiederanpfiff, ehe der Oberölsbacher mit Überführen in die Bodenlage nach einem Saitiev-Griff wieder den alten Vorsprung herstellte. Im weiteren Kampfverlauf versuchte Hagelauer noch zahlreiche Beinangriffe, kam mit seinen Attacken aber nicht mehr entscheidend durch, womit beim 5:2 Endstand zwei Mannschaftspunkte an die Gastgeber gingen.

Felix Baumgartner im Duell mit Oberölsbachs Fabian Osman Meier ((C) Philipp Bart).
Felix Baumgartner im Duell mit Oberölsbachs Fabian Osman Meier ((C) Philipp Bart).

Erwartet ohne echte Chance blieb bis 80 kg griechisch-römisch Philipp Bart, der mannschaftsdienlich und stilartfremd gegen Denis Horvath antrat und sich gegen den Ungarn nach einer Serie von Durchdrehern nach etwa eineinhalb Minuten technisch überlegen geschlagen geben musste. Die dritte Neuauflage vom Hinrundenduell war der vorletzte Kampf bis 75 kg griechisch-römisch, in dem sich erneut Jonas Zimmermann und Franz Fröhlich gegenüberfanden. Nach einem zuvor ausgeglichenen Duell wurde der Angerer im zweiten Durchgang bei einem Durchdreher vom Oberölsbacher gekontert sowie geschultert, was die Gastgeber mit vier Mannschaftspunkten auf 11:12 heranbrachte. Diese spielten nun ihren finalen Trumpf aus und schickten bis 75 kg Freistil den diese Saison noch ungeschlagenen Esten Erik Reinbok gegen Matthias Eckart auf die Matte, der sein Saisondebut für den SCA gab. Letzterer wehrte sich gegen den Bronzemedaillengewinner der Europameisterschaften der Junioren 2019 nach Kräften, musste nach etwa zweieinhalb Minuten aber dessen technische Überlegenheit anerkennen, wodurch die Gastgeber das Gesamtergebnis doch noch zu ihren Gunsten drehten und mit 15:14 gewannen. Trotz dieser Enttäuschung zeigte die Gesamtleistung der Angerer Ringer in Oberölsbach, dass sie auch in der Rückrunde eine schlagkräftige Mannschaft auf die Matte schicken können, mit der auch noch der eine oder andere Sieg gelingen sollte. Ob dies aber direkt am kommenden Samstag gelingt, ist allerdings fraglich, da man als Außenseiter beim seit Samstag wieder alleinigen Tabellenführer aus Hallbergmoos auf der Matte steht.

Auch die zweite Mannschaft wird am kommenden Wochenende zum dritten Mal in Folge auswärts auf der Matte stehen und muss ins Allgäu zum TSV Kottern, der aktuell mit einem Punkt Vorsprung auf den SCA den 3. Tabellenplatz einnimmt. Am vergangenen Samstag war die Auseinandersetzung mit dem TSV St. Wolfgang der erwartet schwere Auswärtskampf, den die junge Angerer Truppe am Ende aber verdient mit 26:28 für sich entschied. Zu Beginn holte Jakob Hogger bis 57 kg griechisch-römisch vier kampflose Punkte, da die Gastgeber diese Gewichtsklasse nicht besetzt hatten. Im Schwergewicht wurde Andreas Holthaus von Andreas Drobny mehrfach mit einer Schleuder erwischt und schlussendlich auf geschultert, womit St. Wolfgang umgehend wieder ausglich. Die erneute Angerer Führung gelang bis 61 kg Freistil Sebastian Gröbner, der Norbert Biro nach einem erfolgreichen Beinangriff mehrfach durchdrehte und noch in der ersten Minute technisch überlegen gewann. Umgekehrt gestaltete sich die Situation bis 98 kg Freistil, wo Stefan Nitzinger kein Gegenmittel gegen die kraftvollen Beinangriffe von Tauras Kuskys fand und seinerseits nach zwei Minuten vorzeitig unterlag.

Bis 66 kg griechisch-römisch wurde Max Hinterstoißer von Lukas Rimpfl bei einem Wurf aus der Kopfklammer gekontert und übertragen, wobei die Angerer Bank allerdings Beinarbeit reklamierte. Diese wurde von Kampfrichter Jürgen Marthen allerdings nicht gegeben, wodurch sich der Angerer auf den Schultern wiederfand und die Gastgeber zum ersten Mal in Führung gingen. Den unmittelbaren Ausgleich schaffte bis 86 kg griechisch-römisch, der in den vergangenen Wochen wie vom Pech verfolgt und dieses Mal mit einem unbedingten Siegeswillen angetreten war. Mit einer bunten Mischung aus Durchdrehern, einem Schulterschwung und Aktivitätspunkten sammelte der Angerer Punkt um Punkt und gewann gegen Mitte der zweiten Hälfte völlig verdient durch technische Überlegenheit gegen Severin Attenberger. Zum Abschluss des ersten Durchgangs startete Florian Koch gut gegen Magomed Khadzhimuratov, übte dann aber etwas zu viel Druck aus und wurde mit einer Schleuder erwischt, die den Schultersieg für den Gastgeber und eine 16:12 Pausenführung für St. Wolfgang bedeutete.

Michael Klouceck bei einem Durchdreher gegen St. Wolfgangs Severin Attenberger ((C) Andreas Holthaus).
Michael Klouceck bei einem Durchdreher gegen St. Wolfgangs Severin Attenberger ((C) Andreas Holthaus).

Der direkte Ausgleich auf 16:16 gelang bis 57 kg Freistil Leonhard Koch, da die Heimmannschaft auch hier unbesetzt war. Ohne Erfolg blieb im Anschluss bis 130 kg Freistil Andreas Holthaus, der von Tauras Kuskys zweimal per Beinangriff erwischt und beim zweiten Mal auch geschultert wurde. Auf zwischenzeitlich 20:20 ausgleichen konnte im Anschluss bis 61 kg griechisch-römisch Sebastian Gröbner, der erneut Norbert Biro gegenüberstand und mit einem Schulterschwung sowie drei Ausheber-Würfen noch in der ersten Kampfminute die technische Überlegenheit erreichte. Den an diesem Abend einzigen Kampf über die volle Distanz von sechs Minuten lieferten sich bis 98 kg griechisch-römisch Michael Flurer und Roman Koch, wobei der Gastgeber in beiden Hälften mit Überführen in die Bodenlage aus der Kopfklammer erfolgreich war. Einmal konnte der Angerer diese Position mit einem Angriff zur Hüfte und vier Punkten kontern, sodass am Ende beim 9:4 Endstand zwei Mannschaftspunkte an St. Wolfgang gingen.

Eine mehr als fragwürdige Schulterniederlage kassierte bis 66 kg Freistil Andreas Hocheder, der 1:3 in Führung liegend bei einer Aktion kurz über die Schultern rollte, ohne dabei von Kontrahent Lukas Rimpfl kontrolliert oder gehalten zu werden. Zum Entsetzen der Angerer klopfte der Kampfrichter diese Aktion mit einem Schultersieg für den St. Wolfganger ab, der davon selbst überrascht war und mit vier Mannschaftspunkten die Gastgeber mit 26:20 in Führung brachte. Auf Angerer Seite war nun Nervenstärke gefragt, als Stefan Nitzinger bis 86 kg Freistil auf Ibrahim Ilyazov traf und sich mit diesem vier Minuten lang und bei einem Zwischenstand von 6:3 einen tendenziell ausgeglichenen Kampf lieferte. Über diesen Zeitraum hinweg hatte der Angerer die Kondition des Gastgebers allerdings vollständig aufgebraucht, der nun förmlich einbrach und gegen die nun beginnende Flut an Beinangriffen Nitzingers kein Gegenmittel mehr hatte. Eine halbe Minute vor Schluss war der Vorsprung des jungen Angerers auf 6:21 angewachsen, der mit technischer Überlegenheit auf 26:24 verkürzte. Im finalen Kampf des Abends machte Simon Resch bis 75 kg griechisch-römisch dort weiter, wo sein Teamkollege kurz zuvor aufgehört hatte und setzte Magomed Khadzhimuratov von Anfang an unter Druck. Ein Schulterschwung bedeutete eine schnelle Führung, auf den wenig später eine angeordnete Bodenlage und drei Ausheber-Würfe folgten, die den jungen Angerer kurz vor dem Pausenpfiff zum umjubelten technisch überlegenen Sieger machten. Insgesamt drehte der SCA das Gesamtergebnis so noch auf 26:28 und verteidigte damit seinen Platz im vorderen Mittelfeld der Landesliga Süd. (Lukas Koch)

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