Zwei Heimniederlagen für Angerer Ringer

Lorenz Hagelauer bei einem Beinangriff gegen Jan Madejczyk ((C) Andreas Holthaus).
Lorenz Hagelauer bei einem Beinangriff gegen Jan Madejczyk ((C) Andreas Holthaus).

Zwei ernüchternde Niederlagen mussten am vergangenen Samstag die Ringer des SC Anger einstecken, die in der Regionalliga dem SV Siegfried Halbergmoos 7:19 und in der Landesliga Süd dem TSV Kottern 22:27 unterlagen. Einzig die Schülermannschaft fuhr am Wochenende Punkte ein, indem sie bei ihrem Saisonauftakt den AC Bad Reichenhall mehr als deutlich mit 31:8 besiegte.

Der Kampfabend in der Aufhamer Sporthalle begann direkt mit einem internationalen Spitzenduell, als sich bis 57 kg Freistil für Anger der Georgier Nikolozi Santeladze und für Hallbergmoos der Türke Yavuz Fatih Sentürk gegenüberstanden. Beide Ringer neutralisierten sich im Standkampf größtenteils, wodurch die Auseinandersetzung am Ende lediglich durch zwei erfolgreiche Beinangriffe des Gastes entschieden wurde, der beim 1:4 Endstand zwei Mannschaftspunkte davontrug. Furios startete bis 130 kg griechisch-römisch Laszlo Koppany Simon, der Florian Lederer in der ersten angeordneten Bodenlage mehrfach durchdrehte und so früh mit 11:0 führte. Auch in der Folge gewährte der Ungar dem Hallbergmooser keine Verschnaufpause und erhöhte seine Führung bis zehn Sekunden vor dem Pausenpfiff auf 15:0, was die technische Überlegenheit und vier Mannschaftspunkte bedeutete. Die erwartet schwere Aufgabe hatte bis 61 kg griechisch-römisch Sebastian Gröbner zu meistern, der auf den seit zwei Jahren ungeschlagenen Georgier Ramaz Silagava traf. Der heimische Nachwuchsringer wehrte sich nach Kräften und verteidigte vor allem im Bodenkampf geschickt, musste sich aber dennoch nach etwas mehr als fünf Minuten vorzeitig geschlagen geben, wodurch die Gäste wieder mit 4:6 in Führung gingen. Auch Benedikt Argstatter ging bis 98 kg Freistil als Außenseiter in sein Gefecht mit Ahmet Bilici, dem amtierenden dritten Türkischen wie Deutschen Meister. Der Angerer ging den Kampf entsprechend defensiv an, konnte aber dennoch nicht jeden Beinangriff des Hallbergmoosers abwehren und musste auch im Bodenkampf Punkte abgeben. Nach fünfeinhalb Minuten intensiver Kamfpzeit war die Führung von Bilici auf 1:16 angewachsen, wodurch auch er technisch überlegen gewann.

Das letzte Duell vor der Pause bis 66 kg Freistil bestritten mit Andreas Hocheder und Maximilian Anthofer zwei talentierte bayerische Nachwuchsringer, in dem der Neuzugang der Hallbergmooser aufgrund seines höheren Alters aber leicht favorisiert war. Die Erfahrung des Regensburgers zeigte sich dann auch im Kampfgeschehen, als er die Attacken des Angerers zumeist abwehrte, selbst aber mehrfach mit Beinangriffen erfolgreich war. Beim 2:10 Endstand betrug der Vorsprung des Gastes acht Punkte, was exakt für drei Mannschaftspunkte und den beinahe vorentscheidenden 4:13 Pausenstand ausreichte. Im Anschluss kam es bis 86 kg griechisch-römisch zu einer Neuauflage des Vorjahres, als Simon Öllinger auf den Vorstand des SVS, Michael Prill, traf. Unter den wachsamen Augen des souveränen Kampfrichters Petar Stefanov war der Angerer stets der aktivere Ringer und nutze einer seiner drei angeordneten Bodenlagen für einen erfolgreichen Durchdreher. Insgesamt gewann Öllinger somit mi 4:0 und verkürzte mit zwei Mannschaftspunkten auf 6:13. Einen weiteren ausgeglichenen Kampf lieferten sich bis 71 kg griechisch-römisch Felix Baumgartner und Csongor Knipli, in dem der Ungar mit N6-Status nach der ersten Hälfte aufgrund einer angeordneten Bodenlage, die aber nicht weiter einbrachte, mit 0:1 in Führung lag. Nach der Pause war der Angerer dann wie so oft der konditionell stärkere Ringer und drehte das Ergebnis vor allem aufgrund einer Rolle aus der Kopfklammer noch auf 3:1, was dem SCA einen Mannschaftspunkt einbrachte.

Laszlo Koppany Simon bei einem Durchdreher-Ansatz gegen Florian Lederer ((C) Andreas Holthaus).
Laszlo Koppany Simon bei einem Durchdreher-Ansatz gegen Florian Lederer ((C) Andreas Holthaus).

Nicht für seine Leistung belohnen konnte sich bis 80 kg Freistil Philipp Bart, der mit Jakob Jung das dritte spannende Duell nach der Pause austrug. Eine 1:0 Pausenführung des Angerers hatte der Hallbergmooser im zweiten Durchgang egalisieren können, ehe Bart erneut mit 3:1 in Front ging. Wenige Sekunden vor Schluss startete Jung einen letzten Beinangriff, der auch von Erfolg gekrönt war, wodurch der SVS Ringer beim 3:3 Endstand aufgrund der letzten Wertung gewonnen hatte und einen Mannschaftspunkte gewann. Beim 7:14 Zwischenstand war der Gesamtkampf damit de facto bereits entschieden, als sich bis 75 kg Freistil Lorenz Hagelauer und Jan Madejczyk gegenüberstanden. Gegen den amtierenden Deutschen Vizemeister der Junioren geriet der Angerer früh ins Hintertreffen, fand dann aber besser in den Kampf. Letztendlich gewann am Ende aber dennoch der Hallbergmooser, der beim finalen 3:8 zwei Mannschaftspunkte davontrug und damit nun auch rechnerisch den Sieg des SVS sicherte. Im letzten Duell des Abends kam es zu einer weiteren Neuauflage des Vorjahres, als Franz Fröhlich auf Vladislavs Jakubovics traf. Wie schon im Vorjahr erarbeitete sich der Hallbergmooser mit der ersten angeordneten Bodenlage aufgrund einer Serie von Durchdrehern einen hohen Vorsprung und erhöhte diesen im Anschluss mit einem Kopfzug sogar auf 0:13. Nach der Pause kam der damit kurz vor einer technisch überlegenen Niederlage stehende Angerer selbst noch einmal auf 5:13 heran, was in der Endabrechnung aber dennoch drei Mannschaftspunkte für Jakobovics bedeutete. Final gewann der SVS das Duell damit überraschend klar mit 7:19, wobei das Ergebnis allerdings kaum die zahlreichen spannenden Kämpfe, die sich die jeweils zehn Athleten beider Mannschaften geliefert hatten, widerspiegelt. Auch am kommenden Wochenende werden die Aufgaben für den SC Anger nicht einfacher, wenn es ins Allgäu zu Vorjahresmeister Westendorf geht.

Die zweite Mannschaft wird dann parallel im Werdenfelser Land beim AC Penzberg auf der Matte stehen, der nach zwei Kampftagen in der Landesliga Süd alleiniger Tabellenführer ist. Am vergangenen Samstag musste die Reserve des SCA dem TSV Kottern mit 22:27 geschlagen geben, wobei die Entscheidung in einem spannenden Duell erst im letzten Kampf fiel. Einen starken Auftritt legte bis 57 kg Freistil Leonhard Koch hin, der sich von einem 0:6 Rückstand gegen Munir Hakimi nicht unterkriegen ließ und sich vor allem im zweiten Durchgang einen verdienten 10:9 Punktsieg erkämpfte. Im Schwergewicht hatte Andreas Holthaus keinen Gegner, wodurch hier vier kampflose Punkte an den SCA gingen. Einen tollen Auftritt legte bis 61 kg griechisch-römisch trotz der ungewohnten Stilart Michael Enzinger hin, der nach einer vergleichsweise verhaltenen ersten Hälfte seinen 4:2 Vorsprung gegen Zubair Ibrahimi im zweiten Durchgang mit zahlreichen Schleudergriffen immer weiter ausbaute und schließlich 40 Sekunden vor Abpfiff technisch überlegen gewann. Ein besseres Ergebnis wäre bis 98 kg griechisch-römisch für Roman Koch möglich gewesen, der nach einer ereignisarmen ersten Hälfte gegen Jens Wörmann mit 0:3 in Rückstand lag, dann aber von einer Schleuder erwischt und geschultert wurde. Letztendlich ohne Chance blieb bis 66 kg Freistil der couragiert kämpfende Michael Haas, der sich als Jugendlicher dem weitaus erfahreneren Sahil Ibrahimi gegenübersah und sich zu Beginn des zweiten Durchgangs vorzeitig geschlagen geben musste. Bis 86 kg Freistil vertrat Florian Koch den privat verhinderten Stefan Nitzinger und unterlag in seinem ersten Kampf bei den Männern nach knapp einer Minute per Schulterniederlage gegen Nico Wörmann. Das letzte Duell des ersten Abschnitts bestritten bis 75 kg griechisch-römisch Michael Klouceck und Robert Schneider, wobei der Kotterner den Angerer früh mit einem Kopfzug erwischte und schulterte.

Michael Enzinger bei einem Kopfzug gegen Zubair Ibrahimi ((C) Andreas Holthaus).
Michael Enzinger bei einem Kopfzug gegen Zubair Ibrahimi ((C) Andreas Holthaus).

Bis 57 kg griechisch-römisch bestritt Jakob Hogger wie zuvor Koch seinen ersten Kampf bei den Männern. Gegen Said Omar Omarkhel stand der junge Angerer früh kurz vor einer Schulterniederlage, konnte sich aus dieser kritischen Situation aber noch einmal befreien. Im weiteren Kampfverlauf verkaufte sich Hogger teuer und verhinderte beim 2:12 erfolgreich eine vorzeitige Niederlage. Andreas Holthaus blieb im Anschluss auch bis 130 kg griechisch-römisch ohne Kontrahenten und fuhr damit vier weitere kampflose Punkte ein. Bis 61 kg Freistil trafen zum zweiten Mal Michael Enzinger und Zubair Ibrahimi aufeinander, wobei sich erneut der Angerer durchsetzte und beim 12:3 Endstand drei Mannschaftspunkte einfuhr. Bis 98 kg Freistil nutzte Mohammed Khasaev einen nur selten gesehenen Kopfklammer-Griff, um Jens Wörmann bereits nach einer halben Minute auf den Rücken zu drehen und zu schultern, womit er den SCA mit 20:19 in Führung brachte. Diese währte allerdings nur kurz, da die Gastgeber die Klasse bis 66 kg griechisch-römisch unbesetzt ließen, wodurch Jonah Müller zu vier kampflosen Punkten kam. Benedikt Resch musste damit bis 86 kg griechisch-römisch zwingend einen Sieg gegen Nico Wörmann einfahren, um die Chancen für einen Gesamtsieg aufrecht zu erhalten. Diese Aufgabe meisterte der Angerer unten den Augen von Kampfrichterin Vivian Dellmann souverän baute seine 1:0 Pausenführung im zweiten Durchgang vor allem durch zwei Durchdreher auf 6:0 aus, was ihm zwei Mannschaftspunkte ein- und den SCA auf 22:23 heranbrachte. Simon Resch hatte damit bis 75 kg Freistil die undankbare Aufgabe, gegen den besten Ringer der Gäste, Robert Schneider, gewinnen zu müssen. Letztendlich erwies sich der Kotterner allerdings als der stärkere Ringer und triumphierte nach vier Minuten durch technische Überlegenheit, wodurch die Gäste insgesamt mit 22:27 gewannen.

Einen mehr als deutlichen Heimsieg fuhr dagegen die Schülermannschaft ein, die in ihrem ersten Kampf der Saison 2025 den AC Bad Reichenhall mit 31:8 bezwang. Für die Angerer Punkte sorgten mit drei Schultersiegen Lukas Staller (29 kg Freistil), Benno Schmidt (38 kg griechisch-römisch) und Michael Haas (67 kg Freistil), während Alexander Opitz (42 kg Freistil) und Leonhard Koch (57 kg griechisch-römisch) zu zwei kampflosen Siegen kamen. Des Weiteren bezwangen Gerald Stadler (46 kg griechisch-römisch) und Albert Raisch (85 kg griechisch-römisch) ihre Kontrahenten durch technische Überlegenheit und Christoph Koch (51 kg Freistil) gewann 3:0 nach Punkten. Geschlagen geben musste sich am Samstag Max Hogger (32 kg griechisch-römisch) und die Klasse bis 35 kg Freistil konnte vom SCA nicht besetzt werden, sodass die Gäste hier vier kampflose Punkte einfuhren. (Lukas Koch)

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