Zwei Siege und eine Niederlage für Angerer Ringer

Felix Baumgartner bei einem verkehrten Ausheber gegen Felix Pflauger ((C) Andreas Holthaus).
Felix Baumgartner bei einem verkehrten Ausheber gegen Felix Pflauger ((C) Andreas Holthaus).

Eine am Ende auch verdiente 6:23 Niederlage gegen den TSV Burgebrach kassierte am vergangenen Freitag die erste Mannschaft des SC Anger Ringen und befindet sich nach etwas mehr als einem Viertel der Saison 2025 somit im Abstiegskampf der Regionalliga. Dagegen feierte die zweite Mannschaft gegen den weiterhin sieglosen TSV Aichach einen 35:15 Heimsieg und sicherte ihren Mittelfeldplatz in der Landesliga Süd ab. Zum dritten Mal in Folge erfolgreich war in der Grenzlandliga die Schülermannschaft, die mit 26:8 über die KG Vigaun/Abtenau triumphierte und die Österreicher damit zum ersten Mal seit 2022 wieder bezwang.

Bereits im Vorfeld des Kampfes standen die Zeichen nicht zu Gunsten des SC Anger, da Schwergewichtler Laszlo Koppany Simon vom ungarischen Verband kurzfristig und ohne Vorabinformation an den SCA zu einem Turnier in Kroatien berufen wurde. Hierüber waren die Angerer Verantwortlichen verständlicherweise verärgert, da ohne die nötige Vorlaufzeit auch Armin Majoros nicht mehr rechtzeitig umplanen konnte. Als Konsequenz stellte sich Benedikt Argstatter in den Dienst der Mannschaft und trat stilartfremd sowie mit 30 kg Gewichtsnachteil gegen Jens Bayer an. Dennoch gestaltete der Angerer den Standkampf ausgeglichen und musste nur im Bodenkampf die Stärke des Burgebrachers anerkennen, der sich mit drei Durchdrehern einen 1:7 Punkt- und 0:2 Mannschaftssieg sicherte. Zuvor hatte Nikolozi Santeladze bis 57 kg Freistil seinem jugendlichen Kontrahenten Richard Rutkovsky keine Chance gelassen und diesen bereits nach 13 Sekunden mit einer Zange geschultert. Umgekehrt gestaltete sich die Situation bis 61 kg griechisch-römisch, wo Sebastian Gröbner zweimal von Elchin Ibragimov mit Schulterschwüngen erwischt wurde und auch sonst kein Gegenmittel gegen den Russen fand, der nach zwei Minuten einen technisch überlegenen Sieg davontrug. Auch im Halbschwergewicht gingen vier Mannschaftspunkte an die Gäste, als Mohammed Khasaev gegen den Dritten der U23 Europa- und Weltmeisterschaften 2024, Ion Demian, zwar gut mitrang und sogar eigene Angriffe versuchte, letztendlich aber nach vier Minuten vorzeitig unterlag.

Bis 66 kg Freistil kam es zum Generationenduell zwischen dem 17-jährigen Andreas Hocheder und dem 41-jährigen Yunier Castillo Silveira, in dem ersterer seinen Rückstand bis zur Pause mit 2:6 noch geringhalten konnte. Im zweiten Durchgang versuchte der Angerer mit weiteren Beinangriffen, den Kampf zu seinen Gunsten zu drehen, wurde dabei aber immer wieder vom Burgebracher gekontert und verlor zehn Sekunden vor Kampfende durch technische Überlegenheit, wodurch die Gäste zur Pause bereits quasi uneinholbar mit 4:14 führten. Im Anschluss traf Simon Öllinger bis 86 kg griechisch-römisch auf Dominik Winkler, gegen den er in den vergangenen beiden Jahren jeweils drei Mannschaftspunkte geholt hatte. Dieses Mal gestaltete sich der Kampf ausgeglichener und nachdem keinem der beiden Ringer in insgesamt drei Bodenlagen eine Wertung gelungen war, gewann der Burgebracher beim Stand von 1:1 aufgrund der letzten Wertung mit einem Mannschaftspunkt. Bis 71 kg griechisch-römisch stellten die Gäste nicht wie zuletzt Xaver Engelhardt, sondern den erfahrenen Felix Pflauger auf, der sich mit Felix Baumgartner anfangs noch einen ausgeglichenen Kampf lieferte. Mit zunehmender Dauer zermürbte der Angerer den Gästeringer allerdings mit seiner kräfteraubender Ringweise, sodass ersterer seinen 1:0 Pausenvorsprung im zweiten Durchgang auf 5:0 ausbaute und zwei Mannschaftspunkte holte.

Jakob Hogger bei einem Suplex-Ansatz gegen Aichach ((C) Andreas Holthaus).
Jakob Hogger bei einem Suplex-Ansatz gegen Aichach ((C) Andreas Holthaus).

Gegen den favorisierten Dumitru Strah lag Philipp Bart bis 80 kg Freistil vor allem aufgrund eines Beinfegers nach dem ersten Durchgang mit 0:6 in Rückstand, ehe er nach der Pause nur noch zwei weitere Punkte für den Burgebracher zuließ. Beim 0:8 Endstand gingen aber dennoch drei Mannschaftspunkte an die Gäste, die beim Zwischenstand von 6:18 nun auch rechnerisch gewonnen hatten. Bis 75 kg Freistil drehte Lorenz Hagelauer einen 0:1 Pausenrückstand bis eine halbe Minute vor Schluss durch einen erfolgreichen Beinangriff, eine Aktivitätszeit und Rausschieben auf 4:1 und hätte bei diesem Stand zwei Mannschaftspunkte gewonnen, ehe sein Kontrahent Josef Giehl selbst zwei Beinangriffe landete und den Kampf doch noch mit 4:5 zu seinen Gunsten entschied. Im abschließenden Duell bis 75 kg griechisch-römisch standen sich Franz Fröhlich und Johann Engelhardt gegenüber, die sich in der vergangenen Saison nach einem abwechslungsreichen Kampf noch 6:12 getrennt hatten. Dieses Mal nutzte der Burgebracher direkt die erste vom den ganzen Abend über souveränen Kampfrichter Holger Atzesberger angeordnete Bodenlage, um den Angerer vier Mal bilderbuchmäßig auszuheben und für jeweils vier bzw. fünf Punkte zu werfen. Der Gästeringer gewann dadurch per technischer Überlegenheit und stellte den aus Angerer Sicht mehr als enttäuschenden 6:23 Endstand ein. Nächster Gegner des SCA ist am kommenden Samstag der SC Isaria Unterföhring, der nach vier Kampftagen mit einem Unentschieden und drei Niederlagen einen Saisonpunkt hinter den heimischen Ringern steht. Im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga ist ein Sieg bei den Münchnern entsprechend essentiell wichtig, wofür es im Vergleich zum vergangenen Samstag allerdings eine allgemeine Leistungssteigerung benötigt.

Die Angerer Reserve trifft kommenden Samstag im Vorkampf auf die Zweitvertretung des SCI, welche am vergangenen Samstag dem zuvor noch ungeschlagenen AC Penzberg seine erste Saisonniederlage beifügte. Erstere bezwang parallel den TSV Aichach sicher mit 35:15, wobei die Schwaben die Klassen bis 61 kg und 98 kg unbesetzt ließen und Max Hinterstoißer. Leonhard Koch, Roman Koch und Stefan Nitzinger so zu insgesamt 16 kampflosen Punkten kamen. Bis 57 kg Freistil lieferten sich Michael Enzinger und Abdul Kadir Husseinkhil den an diesem Abend aktionsreichsten Kampf, als der Angerer einen 11:4 Pausenvorsprung im zweiten Durchgang bis 15 Sekunden vor Schluss auf 27:9 ausbaute und somit vier Punkte durch technische Überlegenheit holte. In griechisch-römisch wurde der Aichacher beim Stand von 8:3 vom insgesamt sicher leitenden Kampfrichter Adem Küclü nach seiner zweiten Verwarnung aufgrund von Beinarbeit disqualifiziert, sodass auch der mutig aufringende Jakob Hogger vier Punkte für den SCA holte. Im Schwergewicht standen sich in beiden Stilarten Andreas Holthaus und Karl Schmid gegenüber, wobei der Angerer den Aichacher jeweils in der zweiten Kampfminute schulterte und insgesamt acht Punkte für seine Farben gewann.

Seinen ersten Kampf bestritt bis 66 kg Freistil Dominik Viehberger bis 66 kg Freistil, der allerdings gegen Ataullah Safari noch Lehrgeld bezahlen musste und technisch überlegen unterlag. Eine couragierte Leistung zeigte bis 66 kg griechisch-römisch Michael Haas, der gegen den erfahreneren Julian Bräuer bis kurz nach der Pause noch mit 3:0 führte, ehe der Gästeringer den Kampf noch auf 5:8 drehte und damit zwei Mannschaftspunkte gewann. Nach einer noch tendenziell ausgeglichenen ersten Hälfte und einem Zwischenstand von 3:6 schaffte es Stefan Nitzinger bis 86 kg Freistil nach der Pause nicht mehr, den Kampf zu seinen Gunsten zu drehen, sodass Baryalai Akmadi beim 3:12 Endstand drei Mannschaftspunkte gewann. Eine starke Leistung zeigte bis 86 kg griechisch-römisch Michael Klouceck, der im vierten Saisonkampf zum vierten Mal den besten Ringer der Gäste vor sich hatte. Gegen den zehn Kilogramm schwereren Maximilian Noder, der vor allem für seine Suplex-Würfe bekannt ist, hielt der Angerer gut mit und gab beim 2:8 Endstand nur zwei Mannschaftspunkte ab. Einen sicheren 11:0 Punktsieg, den er sich mit Durchdrehern und zwei Überwürfen erkämpft hatte, landete bis 75 kg griechisch-römisch Simon Resch, der Julian Bräuer stets kontrollierte und seiner Mannschaft somit drei Punkte einbrachte. Im finalen Duell bis 75 kg Freistil hatte Florian Koch seinen Kontrahenten Sebastian Hack schon am Rande einer Schulterniederlage, ehe er sich eine halbe Minute vor dem Pausenpfiff selbst in der gefährlichen Lage wiederfand und geschultert wurde, wodurch der Aichacher mit vier Mannschaftspunkten den 35:15 Endstand einstellte.

Lukas Staller bei einem Beinangriff gegen Vigaun/Abtenau ((C) Andreas Holthaus).
Lukas Staller bei einem Beinangriff gegen Vigaun/Abtenau ((C) Andreas Holthaus).

Nach zwei sieglosen Jahren feierte die Schülermannschaft endlich wieder einen Sieg gegen die KG Vigaun/Abtenau und gewann klar mit 26:8, wobei sich lediglich Max Hogger (32 kg griechisch-römisch) und Albert Raisch (85 kg griechisch-römisch) vorzeitig geschlagen geben mussten. Zwei hart erkämpfte Punktsiege verdienten sich Stefan Koch (35 kg Freistil) und Leonhard Koch (57 kg griechisch-römisch), die ihre Kontrahenten jeweils nach Rückstand knapp mit 6:4 bzw. 3:2 bezwangen. Die sechs weiteren Duelle endeten allesamt mit einem Schultersieg für den SCA, für die sich Lukas Staller (29 kg Freistil), Benno Schmidt (38 kg griechisch-römisch), Alexander Opitz (42 kg Freistil), Jakob Hinterstoißer (46 kg griechisch-römisch), Gerald Stadler (51 kg Freistil) und Michael Haas (67 kg Freistil) verantwortlich zeigten. (Lukas Koch)

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