Spektakuläres 4:4 im Duell mit dem TuS Engelsberg – Erste Halbzeit 3:1, zweite 1:3 – Hektik am Schluss
Anger. Für den SC Anger hatte Kreisliga 2-Gegner TuS Engelsberg im vorletzten Heimspiel der Saison einen frühen Rückschlag parat: Nach reichlich Vorgeplänkel mit leichten Gäste-Vorteilen belohnte sich die Elf aus dem Landkreis Traunstein früh: Sven Illguth legte die Kugel zur zweiten Ecke zurecht und wuchtete sie artistisch via zweitem Innenpfosten ins Netz – 0:1 (10.). Anger blieb ruhig und fand inklusive unaufgeregtem Coach Andi Brandl an der Seitenlinie langsam aber sicher in die Partie. Nur acht Minuten später brachte Abwehrchef Christian Mühlbauer einen 20 Meter Freistoß eher als Vorlage gedacht schlenzend in den Sechzehner. Die Kugel flog jedoch ohne weiteren Spielerkontakt aufs kurze Eck, was auch TuS-Keeper Armin Absmeier überraschte: Er ließ die im Grunde ungefährliche Kugel abprallen und bekam im anschließenden Gewühl einen Schlag auf den Hals. Den folgenden Eckstoß schlug Jakob Maier an den zweiten Pfosten, dort stieg Michi Wannersdorfer hoch und köpfte gegen fünf eng bei ihm befindlichen TuS-Akteuren den 1:1-Ausgleich (19.).
Goalie Absmeier musste im Anschluss zweimal behandelt werden. Nach einer halben Stunde ging‘s für ihn nicht mehr weiter, sein Bruder Andi (35.) ersetzte ihn zwischen den TuS-Pfosten. Kurz davor hatte Geburtstagskind Andi Nizinger (29) mit einem gefühlvollen 18 Meter-Schlenzer ins lange Eck die 2:1-Führung (32.) erzielt und das Spiel erstmal gedreht. Ein maßgeblicher Anteil an diesem Tor musste Nico Berger zugeschrieben werden, der Sekunden zuvor vor dem eigenen Sechzehner klasse eine gefährliche Situation gegen Adrian Zabergja geklärt hatte – woraus der Konter zum Treffer entstand. Zahlreiche Unterbrechungen wegen Behandlungen angeschlagener Spieler sorgten für fünf Minuten Nachspielzeit vor der Pause: In dieser brachte Mühlbauer ein weites Zuspiel auf Andi Krämer. Der schnelle Linksaußen sprintete bis zur Torauslinie, legte von dort quer ab auf den zentral völlig freistehenden Jakob Maier – 3:1 (45.+3).
Der TuS war überhaupt nicht gewillt, in Anger klein beizugeben und schwor sich in der Kabine nochmal völlig neu ein. Nach einer guten Chance der Platzherren durch Andi Krämer (47.) nach Zuspiel von Stefan Beranek hätte das 4:1 und vielleicht die Vorentscheidung fallen können. „Wir hatten die Partie im Griff, Engelsberg wartete ab“, so SCA-Coach Brandl. Dieses Geduldsspiel lohnte sich für die Gäste, denen mittels zweier Standardsituationen per Doppelschlag der Ausgleich gelang: Zuerst Markus Abel (53.) nach einem Freistoß aus dem Gewühl heraus, dann Florian Deliu per Kopf am kurzen Eck nur sechs Minuten drauf – 3:3 (59.), vorbereitet durch Abel. „Da standen wir defensiv alles andere als gut“, monierte Brandl. Einen Elfmeter, den der gefoulte Andi Krämer selbst verwandelte, brachte sein Team aber nochmal voran – 4:3 (70.). Schon zuvor hatte es nach einem klaren Foul an Paul Walch Strafstoßalarm gegeben, weswegen der SCA letztlich auch mit Schiedsrichter Christoph Spitale haderte.
Bei besten Bedingungen war‘s das vor rund 120 Zuschauern aber immer noch nicht: Während Anger „die Konter nicht sinnvoll zu Ende spielte“, so Brandl, gelang Abwehrspieler Markus Stadler per Abstauber am zweiten Pfosten zehn Minuten vor Schluss das 4:4 für seine Farben – 4:4 (80.). Und wieder war‘s ein Freistoß von links, den Standardspezialist Abel stark mit Zug in die Gefahrenzone gebracht hatte. Die Schlussphase gestaltete sich erfahrungsgemäß hektisch, Zehn-Minuten-Strafen wegen einiger Rangeleien – für den eingewechselten Michi Noppinger auf Angerer Seite, für Deliu beim TuS – brachten keine Spielstandsveränderung mehr. „Dieses Remis ist sehr ärgerlich, weil wir natürlich den Sieg vor Augen hatten“, so Brandl abschließend.
Bericht: Hans-Joachim Bittner