Eine 13:18 Heimniederlage kassierten am vergangenen Samstag die Ringer des SC Anger im letzten Kampf der Saison 2025, wodurch die Gäste vom ASV Hof in der Tabelle punktetechnisch mit dem SCA gleichzogen. Durch den insgesamt besseren direkten Vergleich beenden die Oberfranken die Liga als Sechster, während die heimischen Athleten Siebter sind. Die zweite Mannschaft gewann durch die verletzungsbedingte Absage des SV Mietraching bereits im Vorfeld kampflos mit 56:0 und die Schülermannschaft setzte sich mit 5:30 beim TV Traunstein durch. Beide beendeten ihre Saison in der Landesliga Süd bzw. Grenzlandliga dadurch auf dem vierten Platz.
Wie die Feuerwehr legte bis 57 kg griechisch-römisch Sebastian Gröbner los, der gegen Yakup Bozkurt in rekordverdächtigen 22 Sekunden mit Durchdrehern und Ausheber-Würfen 16 Punkte einsammelte und damit vorzeitig durch technische Überlegenheit gewann. Im Anschluss schickten die Oberfranken bis 130 kg Freistil stilartfremd Ramsin Azizsir auf die Matte, nachdem sie ihm gegen Angers Milan Andras Korcsog wohl die besten Chancen zugerechnet hatten. Der Hofer erfüllte seine Aufgabe auch und ließ gegen den Ungarn keine technische Wertung zu, sodass dieser lediglich aufgrund von drei verstrichenen Aktivitätszeiten gewann, was dem SCA zwei Mannschaftspunkte einbrachte. Nachdem Nikolozi Santeladze bereits im Vorfeld des Kampfes nach Georgien heimgekehrt war, trainierte Andreas Hocheder mannschaftsdienlich auf 61 kg Freistil ab, hatte mit Bekir Keser aber einen übermächtigen Gegner. Der Türke war vor allem im Bodenkampf zu stark für den Angerer, der zwar tapfer dagegenhielt, letztendlich aber nach dreieinhalb Minuten technisch überlegen verlor. Bis 98 kg griechisch-römisch sprang Philipp Bart ein, da sich Alexander Koch unter der Woche eine Verletzung zugezogen hatte, und sah sich im Halbschwergewicht Fabian Rudert gegenüber. Während der Angerer im Standkampf Aktionen des Hofers noch verteidigen konnte, fand er in der angeordneten Bodenlage kein Gegenmittel gegen die Durchdreher seines Kontrahenten und verlor so nach zwei Minuten ebenfalls technisch überlegen.

Den letzten Kampf vor der Pause bestritten bis 66 kg griechisch-römisch Felix Baumgartner und Keanu Muric, wobei der Angerer den Hofer von Anfang an mit seiner Kopfklammer unter Druck setzte. Bis zur Pause erarbeitete sich ersterer einen 5:0 Vorsprung und baute diesen im zweiten Durchgang durch eine angeordnete Bodenlage auf 6:0 aus, in der dem Gästeringer allerdings ein Konter gelang, wodurch dieser auf 6:2 verkürzte. In den Schlusssekunden wurde Baumgartner zum Unverständnis des Angerers Anhangs von Kampfrichter Bastian Wohlfahrt, der insgesamt aber eine souveräne Leistung zeigte, mit einer Verwarnung wegen Kopfstoßens belegt, sodass Muric noch auf 6:4 verkürzte und der Angerer nur mit einem Mannschaftspunkt gewann. Nach der 20-minütigen Unterbrechung ging es mit Benedikt Argstatter und Max Osterhoff weiter, die sich bis 86 kg Freistil gegenüberstanden. Wie schon zuvor im Schwergewicht war auch hier der Angerer der aktivere Ringer, konnte aber keine technischen Wertungen erzielen und setzte sich nach sechs Minuten nach drei Aktivitätspunkten mit 3:0 durch, wodurch der SCA mit zwei Mannschaftspunkten mit 9:8 in Führung ging. Bis 71 kg Freistil wurde Lorenz Hagelauer von Felix Marek von Beginn an unter Druck gesetzt, konnte seinen Rückstand bis zur Pause allerdings auf 0:5 begrenzen. Im zweiten Durchgang gelangen dem Hofer weitere Wertungen durch Beinangriffe und Druchdreher, wodurch dieser sieben Sekunden vor dem Abpfiff auf 0:15 erhöhte und vier Mannschaftspunkte durch technische Überlegenheit gewann.

Umgekehrt war die Lage bis 80 kg griechisch-römisch, wo Simon Öllinger vom Start weg gegen Orlando Gutmann dominierte. Im Bodenkampf wusste sich der Hofer lediglich durch Mattenflucht und Beinarbeit zu behelfen, was durch Kampfrichter Wohlfahrt aber entsprechend sanktioniert wurde. Seine weiteren Punkte sammelte der Angerer durch Durchdreher und einen Ausheber-Wurf, womit dieser nach zwei Minuten vorzeitig durch technische Überlegenheit gewann. Beim beinahe ausgeglichenen Stand von 13:12 ging es damit in die abschließenden beiden Kämpfe, wobei sich zuerst bis 75 kg griechisch-römisch Franz Fröhlich und Jiri Koran eine Neuauflage ihres Duells von 2023 lieferten. Wie schon vor zwei Jahren war der Angerer auch dieses Mal der aktivere Ringer und erhielt entsprechend die erste angeordnete Bodenlage zugesprochen, wurde dann aber bei einem Durchdreher vom Hofer abgeklemmt, sodass sich der Tscheche einen Schultersieg sichern konnte und den Angerer Siegchancen damit einen herben Dämpfer verpasste. Matthias Eckart hatte zum Abschluss die undankbare Aufgabe, mit mindestens drei Mannschaftspunkten gewinnen zu müssen, um den SCA zumindest noch das Unentschieden zu retten. Der Angerer ließ gegen Manuel Albert zwar nichts unversucht, musste sich nach sechs Minuten aber mit 1:5 geschlagen geben, sodass die Gäste bis 75 kg Freistil zwei weitere Mannschaftspunkte erhielten und final mit 13:18 gewannen. Der Ärger und Frust über die Niederlage hielt allerdings nur kurz an, nachdem die Halle im direkten Anschluss für das Ringerfestl umgebaut wurde, bei dem die Weißbiermusi sowie DJ Elch für Stimmung sorgten und die Ringer sowie ihre Fans bis tief in die Nacht gemeinsam feierten.
Der abschließende Kampf der zweiten Mannschaft in der Landesliga Süd fand leider nicht mehr statt, da die Gäste vom SV Mietraching schon im Vorfeld verletzungsbedingt abgesagt hatten. Die Angerer Verantwortlichen entschieden sich daher, stattdessen Freundschaftskämpfe der Athleten der zweiten Mannschaft sowie der Schülerringer auszutragen. Letztere hatten dafür extra ihren Auswärtskampf beim TV Traunstein nach vorne verlegt, nachdem die Gastgeber einem früheren Start dankenswerterweise zugestimmt hatten. Ihren letzten Saisonkampf gewann die Schülermannschaft souverän mit 5:30, wobei sich lediglich Finn Eichinger (38 kg Freistil) und Michael Haas (67 kg griechisch-römisch) per Schulterniederlage bzw. knapp nach Punkten geschlagen geben mussten. Dagegen feierten Alex Kirchner (42 kg griechisch-römisch), Jakob Hinterstoißer (51 kg griechisch-römisch) sowie Albert Raisch (85 kg Freistil) drei Schultersiege und Max Hogger (29 kg griechisch-römisch) sowie Gerald Stadler (46 kg Freistil) gewannen technisch überlegen. Stefan Koch (35 kg griechisch-römisch) steuerte einen 2:0 Punktsieg bei und Lukas Staller (32 kg Freistil) sowie Christoph Koch (57 kg Freistil) erhielten jeweils kampflos vier Punkte. (Lukas Koch)



